Erschienen in:
13.04.2023 | Akne | Übersicht
Schulterprothesenimplantation nach Infektion: Was zeigen uns die DVSE Registerdaten?
verfasst von:
PD Dr. Robert Hudek, Florian Kirchner, Sebastian Albers, Milad Farkhondeh Fal, Jörn Kircher
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Die funktionellen Ergebnisse nach Schulterprothesenimplantation sind verhältnismäßig schlecht, wenn zuvor im betroffenen Gelenk eine Infektion vorlag. In der Literatur werden diesbezüglich hohe Revisionsraten von bis zu 30 % in kleinen Fallserien berichtet. Ziel dieser Arbeit ist es, das Schulterprothesenregister (SEPR) der D-A-CH Vereinigung für Schulter- und Ellbogenchirurgie e.V. (DVSE) diesbezüglich zu analysieren und die Patientengruppe mit sog. „Infektarthropathie“ mit Patienten ohne vorausgegangene Infektion zu vergleichen. 15.255 Patienten des SEPR aus den Jahren 2006–2022 wurden analysiert. Bei 140 Patienten (78 männlich, 62 weiblich, 61,3 ± 13 Jahre) lag in der Vorgeschichte eine Infektarthropathie vor. Die Männer dieser Gruppe waren um 3,7 Jahre jünger als Frauen. Der präoperative Constant-Score war nicht unterschiedlich: 24,7 vs. 22,8 (p = 0,38). Intraoperative Komplikationen traten bei Infektarthropathie in 5,9 % vs. 2,8 % in der Vergleichsgruppe (p = 0,0323) auf. Postoperative Komplikationen bei Infektarthropathie: 13,7 % vs. 4 % (p < 0,0001): Revisionsraten bei Infektarthropathie: 12,9 % vs. 1,6 % (p < 0,0001), tiefe Wundinfekte bei Infektarthropathie: 3,2 % vs. 0,2 % (p < 0,0001). Patienten mit Infektarthropathie sind zum Zeitpunkt einer schulterendoprothetischen Versorgung knapp 10 Jahre jünger und häufiger männlich als Patienten ohne Infekt in der Vorgeschichte. Darüber hinaus sind die intra- und postoperativen Komplikationen um den Faktor 2, bzw. Faktor 3,4 höher und die Revisionsrate ist um den Faktor 8 höher als bei Patienten ohne vorausgegangenen Infekt. Die Entwicklung eines postoperativen, tiefen Wundinfekts ist um den Faktor 16 höher als bei der Vergleichsgruppe.