Erschienen in:
08.02.2022 | Angst | Schwerpunkt
Edukation bei akuten lumbalen Rückenschmerzen
Inhalte der Schmerzedukation bei Patient*innen mit akuten unspezifischen lumbalen Rückenschmerzen – ein Scoping-Review
verfasst von:
Adrian Roesner, Isabella Zerritsch, Axel Schäfer
Erschienen in:
Der Schmerz
|
Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Zielsetzung
Das Ziel des Reviews ist es, die Inhalte der therapeutischen Maßnahme Edukation bei Menschen mit akuten unspezifischen lumbalen Rückenschmerzen (LRS) zu kartieren und diese in einer Zusammenschau verfügbar zu machen.
Hintergrund
In der Versorgung von Menschen mit akuten unspezifischen LRS wird Schmerzedukation als eine elementare Behandlungskomponente empfohlen. Die vermittelten Inhalte sind jedoch heterogen und damit stellt sich die Frage nach einer optimalen Ausgestaltung.
Methode
Im Rahmen eines Scoping-Reviews wurde eine systematische Literaturrecherche und inhaltliche Analyse von Studien mit Inhalten zu Schmerzedukation durchgeführt. Einschlusskriterien waren: Bereitstellen relevanter Informationen zu den Inhalten der Schmerzedukation, Patient*innen mit akuten unspezifischen Rückenschmerzen, 18 Jahre oder älter, Veröffentlichung in englischer oder deutscher Sprache. Die Recherche wurde in den Datenbanken Medline, CINAHL, Cochrane Library und PEDro durchgeführt und durch eine Handsuche ergänzt. Die Suche wurde im Februar 2021 abgeschlossen.
Ergebnisse
Insgesamt konnten 4239 Treffer identifiziert werden, davon wurden 90 Studien eingeschlossen. Es zeigte sich eine große Bandbreite an Inhalten, die in zehn Kategorien geclustert wurden. Die häufigsten Angaben wurden in den Kategorien „Empfehlungen zum Umgang mit LRS“, „Aufklärung, beruhigende Aspekte und entlastende Grundbotschaften“ und „Informationen und Empfehlungen zu Medikamenten“ gemacht.
Schlussfolgerung
Die Vermittlung von pathoanatomischen Informationen kann Ängste und Sorgen potenziell auslösen oder verstärken, wohingegen Informationen zu neurophysiologischen Mechanismen der Schmerzentstehung und -verarbeitung eher eine angstmindernde Wirkung zugeschrieben wird. Die Ergebnisse können einen Beitrag zur Ausgestaltung der Schmerzedukation in unterschiedlichen Settings leisten.