Erschienen in:
01.10.2023 | Angststörungen | Aus den Verbänden
AG Psychosomatik
Depressionen und Angststörungen beeinflussen operative Endoprothetik
verfasst von:
Nele Rasmussen
Erschienen in:
Orthopädie und Unfallchirurgie
|
Ausgabe 5/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Der Zusammenhang zwischen dem Vorliegen von Depressionen und Angststörungen sowie schlechteren operativen Ergebnissen und Komplikationen in der Endoprothetik ist offenkundig und wurde in einer aktuellen Studie aus der Mayo Clinic, publiziert im Bone & Joint Journal (Mai 2023; Vol. 105-B, No. 5, Seite 526-33) erneut mit guter Evidenz belegt. Bei knapp 21.500 Patienten zeigte sich in dieser großen retrospektiven Studie ein 1,5- bis 2-fach erhöhtes Risiko für Infektionen, Revisionseingriffe und andere Re-Operationen sowie im Fall der psychisch Vorerkrankten eine deutlich geringere Zufriedenheit mit dem Ergebnis zwei Jahre postoperativ. Analysiert wurden Knie- und Hüftendoprothesen mit entsprechenden Revisionsoperationen aus den Jahren 2000 bis 2019. Es wurden Patienten mit den Diagnosen Depression und Angststörungen untersucht, andere psychische Erkrankungen waren ein Ausschlussfaktor. Joshua Harmer et al. beschreiben, dass etwa ein Drittel der Menschen, die eine Knie- oder Hüfttotalendoprothese erhalten, bereits präoperativ an einer Depression oder Angststörung leiden. Etwa 80 % der Erkrankten wurden diesbezüglich bereits medikamentös behandelt. Ein entscheidender Aspekt liegt somit in der präoperativen Gesprächsführung im Wissen um die Prävalenz von Depressionen in der Bevölkerung und in der Beachtung dieses wichtigen Risikofaktors für Komplikationen. …