Zusammenfassung
Lungenpflege und Lagerungstherapie gehören zu den wichtigsten pflegerischen Maßnahmen beim Intensivpatienten, v. a. während der maschinellen Atemunterstützung. Keine andere pflegerische Maßnahme hat so viel Einfluss auf die Funktion eines Vitalorgans wie die Lungenpflege. Die Notwendigkeit einer intensiven Lungenpflege ergibt sich aus den Besonderheiten der endotrachealen Intubation und der maschinellen Beatmung: Der Tubus schaltet den oberen Respirationstrakt funktionell aus; daher werden die Atemgase nicht mehr ausreichend erwärmt, angefeuchtet und gefiltert. Der Hustenmechanismus ist durch den Tubus sowie die zugeführten Analgetika und Sedativa meist erheblich beeinträchtigt oder bei Verwendung von Muskelrelaxanzien vollständig ausgeschaltet. Die Sekretproduktion ist durch die maschinelle Beatmung und den Reiz des Endotrachealtubus gesteigert, die mukoziliäre Clearance vermindert. Immobilisation und Flach- sowie Rückenlagerung hemmen die Sekretmobilisation und behindern die Erholung der Atemmuskulatur.