2012 | OriginalPaper | Buchkapitel
Beckenboden
verfasst von : Dr. med. Cäcilia S. Reiner
Erschienen in: Praxisbuch MRT Abdomen und Becken
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Der Beckenboden ist eine komplexe anatomische und funktionelle Einheit, bestehend aus mehreren Muskelschichten, endopelvinen Faszien und Ligamenten. Der Beckenboden bildet den muskulären Abschluss der kaudalen Bauchhöhle und verhindert den Vorfall von Intestinum oder pelvinen Organen. Intakte Strukturen des Beckenbodens sind die Voraussetzung für ein funktionierendes intestinales und urogenitales Kontinenzsystem. Defekte oder schwache Beckenbodenstrukturen führen zu Dysfunktion des Beckenbodens mit Organprolaps und klinischen Symptomen wie chronische pelvine Schmerzen, Urin- und Stuhlretention sowie Urin- und Stuhlinkontinenz. Die Entstehung von Beckenbodendysfunktionen ist meist multifaktoriell, wobei der größte Risikofaktor das weibliche Geschlecht ist. Weitere Risikofaktoren sind der allgemeine Alterungsprozess, komplizierte vaginale Geburten, Multipara, frühere Operationen des Beckenbodens (z. B. Hysterektomie) und chronische Obstipation (Bump u. Norton 1998).