18.04.2024 | Benigne Prostatahyperplasie | Leitthema
Harnverhalt und postrenales Nierenversagen
verfasst von:
Radu Alexa, Jennifer Kranz, Matthias Saar, Georgios Gakis
Erschienen in:
Die Urologie
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Zusammenfassung
Bei Männern im Alter von 40 bis 83 Jahren liegt die Inzidenz des Harnverhaltes bei 4,5–6,8 Fällen pro 1000 Männer pro Jahr. Die Inzidenz steigt mit dem Alter deutlich an, sodass ein Mann in seinen 70ern eine 10 % und ein Mann in seinen 80ern eine > 30 % Wahrscheinlichkeit hat, eine Episode von akutem Harnverhalt zu erleben [
1]. Ziel der Diagnostik ist es, mittels klinischer Untersuchung und Ultraschall zügig zu der Diagnosestellung zu gelangen, um die Entlastung der Harnblase durchführen zu können. Als erstes Manöver erfolgt die Katheterisierung und anschließend, falls nötig, die Einleitung einer medikamentösen Therapie, die auf die zugrundeliegende Ursache abzielt. Trotz der hohen Assoziation von Harnverhalt mit BPH (benigne Prostatahyperplasie), eine umfassende Anamnese und Diagnostik entscheidend sind, um die seltenen und komplexen Ursachen zu identifizieren und eine gezielte Behandlung zu ermöglichen. Die Herausforderung besteht darin, der Gleichgeweicht zu finden zwischen einer schnellen symptomatischen Behandlung und der gründlichen Untersuchung atypischer und seltener Pathologien, um individuell angepasste und effektive Therapiestrategien zu entwickeln.