Zusammenfassung
Wesentliche Besonderheiten des deutschen Gesundheitssystems sind 1. das System der Selbstverwaltung, 2. föderale Strukturen und Zuständigkeiten, 3. die sektorale Trennung zwischen stationärem und ambulantem Bereich, 4. eine dualistische Finanzierung der Krankenhäuser, 5. die Vielfalt der Kostenträger und 6. keine Kostenerstattung für Weiterbildung. Mit etwa 5,5 Millionen Beschäftigten ist das Gesundheitswesen ein bedeutender Wirtschaftszweig und Arbeitsmarkt. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das oberste Beschlussgremium der Selbstverwaltung. Trotz Rückgang der Klinikbetten bestehen in Deutschland immer noch im internationalen Vergleich mehr Kliniken, mehr Krankenhausbetten und mehr Behandlungen als anderswo. Es bleibt eine berufspolitische Pflicht, dass sich die Ärzte für die Patienten und auch eigene Interessen des freien Berufs in der Gesundheitspolitik informieren und einsetzen.
Nachdem der Arbeitsalltag und die Arbeitsbedingungen des Chirurgen immer mehr von den gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen geprägt sind, ist es sinnvoll, sich auch schon in der Weiterbildung über unser Gesundheitssystem zu informieren und sich auch ggf. in die Diskussion einzubringen. Der Schwerpunkt der nachfolgenden Ausführungen ist auf den stationären Bereich gelegt, wo Ihre Weiterbildung überwiegend oder gar vollständig erfolgt. Es werden dabei nur schlaglichtartig einige Punkte dargestellt.