Zusammenfassung
Die Diagnose einer Depression im Kindes- und Jugendalter sollte nach sorgfältiger Integration verschiedener Befunde in jedem Fall multimethodal und multimodal erfolgen. Dies bedeutet, dass zur Diagnosevergabe unterschiedliche Methoden (Exploration, Interviews, Fragebögen, Verhaltensbeobachtung, Leistungsdiagnostik, somatische Diagnostik) auf unterschiedlichen Ebenen (Affekt, Kognition, Verhalten, Körper) zur Anwendung kommen sollten. Außerdem muss der Entwicklungsstand des Kindes/Jugendlichen berücksichtigt werden. Wichtige Aspekte und Fragen zur allgemeinen und störungsspezifischen Anamnese an das Kind und an die Bezugspersonen werden vorgestellt. Außerdem wird auf die Komorbidität und die Differentialdiagnostik, insbesondere auf die Abgrenzung zur sozialen Phobie eingegangen. Zu empfehlende testpsychologische Verfahren und Interviews sind in einer Übersichtstabelle zusammengefasst.