Erschienen in:
28.06.2023 | Dysphagie | Leitthema
Flexible endoskopische Evaluation des Schluckaktes in der Neurologie
verfasst von:
Dr. red. medic. Dipl. päd. Sriramya Lapa
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Neurogene Dysphagien sind ein häufiges Symptom bei einer Vielzahl neurologischer Erkrankungen. Die Etablierung der flexiblen endoskopischen Evaluation des Schluckaktes (FEES) im Arbeitsfeld der Neurologie hat zu einer verbesserten Diagnostik und Therapie von Patienten mit Schluckstörungen geführt.
Fragestellung
Ziel dieses Reviews ist es, die Entwicklung der FEES-Untersuchung in der Neurologie darzustellen, ihren Mehrwert in der diagnostischen Einordnung neurogener Dysphagien zu erläutern sowie ihren Einfluss auf das Therapiemanagement bei dysphagischen Patienten zu beleuchten.
Material und Methoden
Narrativer Literaturreview
Ergebnisse
Die FEES-Untersuchung ist eine sichere und gut verträgliche Methode in der Diagnostik neurogener Dysphagien. Sie ermöglicht, den Schluckakt innerhalb des sehr heterogenen neurologischen Patientenkollektivs valide zu untersuchen. Dabei hat sie sich zu einem wichtigen Diagnostikum nicht nur in der Erfassung des Dysphagieschweregrads und des Aspirationsrisikos, sondern auch als verlässliche Methode zur ätiologischen Einordung dysphagischer Symptome entwickelt. Da die FEES ohne Strahlenexposition auskommt und mobil einsetzbar ist, ermöglicht sie neben der Untersuchung kritisch kranker Patienten („Bedside-Diagnostik“) auch die Beurteilung therapeutischer Maßnahmen.
Schlussfolgerung
Die systematische endoskopische Untersuchung des Schluckaktes ist als wichtige Funktionsdiagnostik im Bereich der Neurologie etabliert. Diese gilt es, noch weiterzuentwickeln, damit sie in gleichem Maße auch in den klinisch verwandten Fächern wie der Neurochirurgie, Neuroonkologie und Psychiatrie Anwendung findet.