Erschienen in:
17.08.2023 | Originalien
Einflussfaktoren für die Berufszufriedenheit von Urologinnen – Ergebnisse einer Befragung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU)
verfasst von:
Dr. med. Carolin Siech, Sophie Knipper, Laura Bellut, Annika Herlemann, Karina Müller, Raisa Pompe, Teresa Margarete Walach, Laura Wiemer, Maria-Noemi Welte, Sarah Weinberger, Eva Maria Greiser, Sandra Schönburg
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2023
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Zusammenfassung
Einleitung
Die Zufriedenheit mit dem Beruf ist ein hohes Gut. Literatur zur Berufszufriedenheit von Ärztinnen und Ärzten, speziell in dem Fachgebiet der Urologie, ist bislang allerdings rar. Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, die Fach- und Berufszufriedenheit unter den weiblichen Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) zu evaluieren.
Material und Methoden
Ein Online-Fragebogen wurde an 1343 weibliche Mitglieder der DGU in Deutschland, Österreich und der Schweiz verschickt. Die Antworten von 521 Ärztinnen wurden bezüglich Basischarakteristika und in Bezug auf die Fach- und Berufszufriedenheit statistisch ausgewertet.
Ergebnisse
Die Teilnehmenden waren im Median 37 (IQR 33; 45) Jahre alt. Während sich 91 % der Befragten eher oder sehr zufrieden mit der Wahl ihres Fachgebiets – der Urologie – zeigten, waren lediglich rund 54 % der Urologinnen mit ihrer beruflichen Situation zufrieden. Von den mit ihrer beruflichen Situation zufriedenen (vs. nicht-zufriedenen) Urologinnen waren 95 % (vs. 87 %) auch mit der Wahl ihres Fachgebiets der Urologie zufrieden. Die Zufriedenheit mit dem Arbeitszeitmodell (OR: 9,61) sowie das Gefühl der Ungleichbehandlung (OR: 0,18) waren unabhängige Prädiktoren für eine Zufriedenheit mit der beruflichen Situation.
Schlussfolgerung
Vor dem Hintergrund eines steigenden Frauenanteils und knapper personeller Ressourcen im Gesundheitswesen ist es wichtig, die Einflussfaktoren auf Entscheidungen zur Berufs- und Fachwahl sowie zum Verlauf der Karriere zu identifizieren. Das Erreichen der Karriereziele, die Steigerung der Zufriedenheit mit dem Arbeitszeitmodell und die Reduktion von ungleicher Behandlung bzw. Diskriminierung stellen zentrale Punkte zur nachhaltigen Steigerung der Berufszufriedenheit von Urologinnen dar.