Erschienen in:
31.07.2023 | Operative Techniken: Standards
Einzelbündelrekonstruktion des hinteren Kreuzbandes – Banderhaltende Technik mit einem autologen Semitendinosus‑/Gracilissehnentransplantat
verfasst von:
Prof. Dr. med. Wolf Petersen, Dr. med. Hasan Al Mustafa, Dr. med. Martin Häner, Prof. Dr. med. Karl Braun, PD Dr. med. Andrea Achtnich
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 4/2023
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Zusammenfassung
Die Indikation zur arthroskopischen Rekonstruktion des hinteren Kreuzbandes (HKB) kann bei einer symptomatischen hinteren Instabilität mit einer posterioren Translation > 8 mm im Seitenvergleich gestellt werden. Begleitinstabilitäten der posterolateralen oder posteromedialen Gelenkecke sollten mitbehandelt werden. Die Operation beginnt mit der Entnahme der Semitendinosus- und Gracilissehne. Nach einer diagnostischen Arthroskopie und Therapie möglicher intraartikulärer Begleitschäden erfolgt das Bohren des femoralen Tunnels über ein tiefes anterolaterales Portal. Dann wird eine Verbindung zwischen anteriorem und posteromedialem Kompartiment präpariert und ein posteromediales Portal angelegt. Über dieses wird die tibiale HKB-Insertion unter Schonung der Restfasern des HKB präpariert. Über ein anteromediales Portal wird ein spezielles HKB-Zielgerät mit einem geschlossenen Zielhaken im tibialen Insertionsgebiet des HKB platziert und ein Führungsdraht gebohrt. Es erfolgt das Bohren des tibialen Tunnels und der Einzug des Transplantates. Die femorale Fixation erfolgt über einen Kippanker und die tibiale Fixation erfolgt als Hybridfixation mit einer resorbierbaren Interferenzschraube und einem Metallknopf.
Während der Nachbehandlung werden eine Teilbelastung sowie das Tragen einer speziellen HKB-Schiene für 6 Wochen empfohlen.