Erschienen in:
09.02.2024 | Mitteilungen des BDI
Es geht ums Ganze
verfasst von:
Dr. Ivo Grebe
Erschienen in:
CME
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Ausgabe 1-2/2024
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Auszug
Es gab viele Abschiede im letzten Jahr, manche traurig, andere versöhnlich, wieder andere endgültig durch Tod. Einige Abschiede wirken nach, weil sie im Rahmen einer großen Feier stattfanden - Max Broglie, bis 2004 Geschäftsführer des BDI und danach in gleicher Funktion bei der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) tätig, wurde mit einem Festakt im Kurhaus Wiesbaden verabschiedet. Nicht weniger bewegend sind Abschiede in kleinem Rahmen, wie der des langjährigen BDI-Geschäftsführers Tilo Radau. Nach nahezu 20 Jahren erfolgreicher Tätigkeit im Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten endet eine Ära, die geprägt war von großen gesundheitspolitischen Umwälzungen. Ein markanter Einschnitt mit nachhaltiger Wirkung war die um die Jahrhundertwende von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt angestoßene Trennung von hausärztlicher und fachärztlicher ambulanter Versorgung. Die Entscheidung traf die Innere Medizin mitten ins Herz. Viele Kolleginnen und Kollegen gerieten in eine Identitätskrise: der hochangesehene Facharzt für Innere Medizin taugte plötzlich „nur noch“ zur hausärztlichen Versorgung und wäre beinahe zu einem Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin verschmolzen. Die Entwicklung stellte die Führung des Berufsverbandes auf eine harte Probe. Dank konsequentem Einsatz auf allen Ebenen (unter anderem der beiden eingangs erwähnten Geschäftsführer) und mit Unterstützung der wissenschaftlichen Fachgesellschaften gelang es, den internistischen Facharzt ohne Schwerpunkt zu stärken und zu einer wichtigen Säule innerhalb der gesamten Inneren Medizin auszubauen. Heute sind bundesweit über 17.000 Internistinnen und Internisten hausärztlich tätig - Tendenz steigend. …