Zusammenfassung
Samstagmorgen, 10 Uhr, draußen herrscht eisige Kälte. Kahle Bäume schaukeln im Wind. Dr. Bauerschmidt will hier nicht sein. Nicht hier, nicht auf der Intensivstation. Dieser Dienst kann nicht gut ausgehen. Die Intensivvisite führen die Chirurgen gemeinsam mit der Anästhesie. Mit etwas Glück sind empathische Oberärzte dabei. Heute leider nicht. Die Kollegin aus der Anästhesie – ehemals im selben Semester wie Bauerschmidt – faselt sichtlich müde über ihre Erlebnisse der letzten Nacht. Die Hälfte dessen, was als „Übergabe“ bezeichnet wurde, hätte sie auch weglassen können. Bauerschmidt beobachtet etwas deprimiert die Bäume. Mit im Dienst steht die Oberärztin Dr. Brandel. Eigentlich sollte auch ein PJ-Studierender dabei sein. Ist er aber nicht. Also muss Bauerschmidt alle Verbände während der Visite selbst wechseln. Das verbessert die Laune nicht. Die Nacht war auch kurz. Silvesterparty – sehr mäßige Veranstaltung: schlechtes Essen, mieser Wein, immer die gleichen Verdächtigen dabei. Nach einer gefühlten Ewigkeit auf der Intensivstation schlendert der Chirurg zur weiteren Dienstübergabe in die Notaufnahme. Frau Dr. Brandel schwirrt in Windeseile zu einem Konsil, das sie schon seit gestern in der Tasche spazieren trägt. Inzwischen soll Bauerschmidt die Aufnahme eines Patienten aus den frühen Morgenstunden zu Ende führen. Afrikanische Herkunft, die Kollegin in der Notaufnahme kenne weitere Details.