Zusammenfassung
Trotz internationaler Bemühungen um die Einhaltung der Menschenrechte nehmen organisierte staatliche Verfolgung und systematische Folterungen weltweit zu, ebenso schwere Traumatisierungen der Zivilbevölkerung in (Bürger-)Kriegen. Der Großteil der Menschen, die ihre Herkunftsländer aufgrund von Verfolgung und Krieg verlassen, sind Binnenflüchtlinge oder fliehen in die jeweiligen Nachbarländer. Nur ein Bruchteil dieser Menschen erreichen als Geflüchtete die Exilländer Europas, Nordamerikas oder Australien. Die Behandlung traumatisierter Geflüchteter und Folteropfer bringt besondere Anforderungen mit sich: Arbeiten zumeist im interkulturellen Setting, unter Einbeziehung von Sprachmittelnden sowie die Behandlung extrem traumatisierter, meist an komplexen Störungen leidender Menschen. Gleichzeitig befinden sich die Patienten durch Entwurzelung und Belastungen im Exil in einem von vielen Faktoren determinierten Bewältigungs- und Anpassungsprozess.