Erschienen in:
28.10.2021 | Originalien
Frühe intra- und postoperative Komplikationen der C1-C2-Fixation nach Goel-Harms
Wie oft? Welche? Warum?
verfasst von:
Dr. med. Ute Heiler, D. Schray, T. Pitzen
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2022
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Zusammenfassung
Densfrakturen zählen zu den häufigsten Verletzungen der Wirbelsäule. Neben den klassischen Verfahren kann die dorsale C1-C2-Fusion nach Goel-Harms als Alternative gesehen werden: Die Stabilität ist bewiesen, die Indikation weit – aber Daten über mögliche Komplikationen sind spärlich. Dies ist zur Verbesserung des Outcome jedoch wichtig.
Ziel dieser Arbeit war es daher,
1. Rate, Art, Schwere und Ursache früher postoperativer Komplikationen nach dorsaler C1-C2-Fusion nach Goel-Harms zu beschreiben,
2. einen Zusammenhang zwischen Anzahl und Schwere der Komplikationen zu untersuchen und
3. Risikofaktoren zu analysieren, die Komplikationen dieser Therapieform begünstigen.
Die Daten stammen aus der Klinikdatenbank und wurden anhand des ICD-10-Code „S12.1“ von März 2011 bis Juli 2018 extrahiert, Patienten mit C1-C2-Fusion wurden berücksichtigt. Alter, Geschlecht, präoperativer ASA-Score, intraoperativer Blutverlust, Operationsdauer sowie intra- und postoperative Komplikationen wurden erfasst.
134 Patienten, 54 % Frauen, Durchschnittsalter 75 Jahre, mittlerer ASA-Score 3 wurden ermittelt. Es traten 122 Komplikationen, bei 50 % der Patienten auf. 32 % der Komplikationen waren leicht, 18 % schwer. Die Mortalität betrug 2 %.
Patienten mit schweren Komplikationen hatten im Vergleich zu Patienten mit leichteren Komplikationen signifikant häufiger mehrere Komplikationen – gleichzeitig oder sukzessiv im Verlauf (p = 0,001, Exakter Fisher-Test). Der präoperative ASA-Score war der Einzige der untersuchten Faktoren, der als statistisch signifikanter Risikofaktor für die Anzahl (p = 0,001) und die Schwere (p = 0,002) der erlittenen Komplikationen gefunden wurde. Jede Erhöhung des ASA-Score erhöhte das Risiko, eine weitere Komplikation zu erleiden, um den Faktor 2,55 (OR 2,55). Mit jeder Erhöhung des ASA-Score um eine Kategorie stieg das Risiko einer schweren Komplikation um den Faktor 2,43 (OR 2,43). Intraoperativer Blutverlust, Alter und Operationsdauer waren kein statistisch signifikanter Risikofaktor für schwere Komplikationen.