Skip to main content

2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

G

verfasst von : Thomas Poehlke, Werner Heinz, Heino Stöver

Erschienen in: Drogenabhängigkeit und Substitution

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Gabapentin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antiepileptika mit antiepileptischen und analgetischen Eigenschaften und dient zur Behandlung der Epilepsie und Nervenschmerzen. Es ist ein Mimetikum der gamma-Aminobuttersäure (GABA), dem Überträgerstoff hemmender Nervenzellen im Gehirn, und wirkt über eine Bindung an spannungsabhängigen Calciumkanälen, die für eine Drosselung des Calciumeinstroms sorgen und zu einer weniger starken Erregung der Nervenzellen führen. Als Nachfolger wurde 2004 Pregabalin lanciert, dass zusätzlich zur Behandlung von generalisierten Angststörungen dient. In den USA durfte diese Molekülvariante von Gabapentin erst nach Kennzeichnung als Substanz mit Missbrauchspotenzial auf den Markt gebracht werden. Mehr noch als Gabapentin, das in der Szene auch als „Vitamin G“ bekannt ist und ebenso schon früh durch Meldungen im amerikanischen Frühwarnsystem zur Erfassung von Medikamentenmissbrauch aufgefallen war, wird es als dämpfendes Rauschmittel missbraucht. Beide Gabapentinoide führen bei missbräuchlicher Nutzung zu gesteigertem Rauscherleben und Euphorisierung. Es ist deutlich, dass die Gefahren einer Abhängigkeit von Gabapentinoiden unter Konsumenten von Opioiden oder Substituierten als hoch einzuschätzen ist. Vor allem Pregabalin wird auch im medizinischen Bereich zur Linderung von Entzugssymptomen eingesetzt: eine baldige Einstellung der Verordnung nach erfolgter Entzugsbehandlung ist unbedingt angeraten. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen zählen Schläfrigkeit, Schwindel, Ataxie und Gewichtszunahme sowie Qtc-Zeit – Verlängerung. Des Weiteren Herzinsuffizienz, Leber- und Nierenversagen oder Atemdepression als schwerwiegende Komplikationen. Hiervon sind insbesondere Patienten mit respiratorischen Risikofaktoren COPD oder der Einnahme weiterer zentral dämpfender Arzneimittel betroffen. Dazu gehört neben der Opioideinnahme die Anwendung von anderen zentral dämpfenden Medikamenten wie Anxiolytika, Antidepressiva und Antihistaminika.
Literatur
Zurück zum Zitat Stöver, H.; Vosshagen, A., Bockholt, P.; (2017): Männlichkeiten und Sucht. Hrsg.: Landschaftsverband Westfalen-Lippe – LWL-Landesjugendamt Koordinationsstelle Sucht, Münster. (3. Auflage 2017). Stöver, H.; Vosshagen, A., Bockholt, P.; (2017): Männlichkeiten und Sucht. Hrsg.: Landschaftsverband Westfalen-Lippe – LWL-Landesjugendamt Koordinationsstelle Sucht, Münster. (3. Auflage 2017).
Metadaten
Titel
G
verfasst von
Thomas Poehlke
Werner Heinz
Heino Stöver
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-60899-9_7

Hörschwäche erhöht Demenzrisiko unabhängig von Beta-Amyloid

29.05.2024 Hörstörungen Nachrichten

Hört jemand im Alter schlecht, nimmt das Hirn- und Hippocampusvolumen besonders schnell ab, was auch mit einem beschleunigten kognitiven Abbau einhergeht. Und diese Prozesse scheinen sich unabhängig von der Amyloidablagerung zu ereignen.

So wirken verschiedene Alkoholika auf den Blutdruck

23.05.2024 Störungen durch Alkohol Nachrichten

Je mehr Alkohol Menschen pro Woche trinken, desto mehr steigt ihr Blutdruck, legen Daten aus Dänemark nahe. Ob es dabei auch auf die Art des Alkohols ankommt, wurde ebenfalls untersucht.

„Übersichtlicher Wegweiser“: Lauterbachs umstrittener Klinik-Atlas ist online

17.05.2024 Klinik aktuell Nachrichten

Sie sei „ethisch geboten“, meint Gesundheitsminister Karl Lauterbach: mehr Transparenz über die Qualität von Klinikbehandlungen. Um sie abzubilden, lässt er gegen den Widerstand vieler Länder einen virtuellen Klinik-Atlas freischalten.

ADHS-Medikation erhöht das kardiovaskuläre Risiko

16.05.2024 Herzinsuffizienz Nachrichten

Erwachsene, die Medikamente gegen das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom einnehmen, laufen offenbar erhöhte Gefahr, an Herzschwäche zu erkranken oder einen Schlaganfall zu erleiden. Es scheint eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zu bestehen.