Zusammenfassung
Während Traumafolgestörungen bei jüngeren Menschen in den letzten Jahrzehnten zunehmend Fokus klinischen und wissenschaftlichen Interesses geworden sind, ist das Wissen über Ausmaß und Konsequenzen von Traumatisierungen Älterer weiterhin gering ausgeprägt. Die meisten psychotraumatologischen Studien haben bislang entweder nicht genügend ältere Menschen eingeschlossen, um Alterseffekte beurteilen zu können, oder konzentrierten sich ausschließlich auf jüngere Studienteilnehmer. Dies ist insofern problematisch, als der bisherige Wissensstand darauf hindeutet, dass sowohl altersspezifische Entwicklungsaufgaben bzw. Stressoren als auch kollektive, generationentypische Traumatisierungen zu einer spezifischen Ausprägung und Verarbeitung von Traumafolgestörungen und speziell der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) im höheren Lebensalter beitragen. Das Kapitel gibt typische Stressoren wieder, die ältere Menschen in sehr unterschiedlichem Ausmaß belasten können.