Zusammenfassung
Die onkologische Chirurgie stellt heutzutage nur einen Teil eines zumeist multimodalen interdisziplinären Therapiekonzepts dar, welches in der Regel in einem interdisziplinären Tumorboard individuell für den betroffenen Patienten festgelegt wird. Ein modernes Therapiekonzept berücksichtigt neben den chirurgischen Optionen die Chemotherapie, strahlentherapeutische, nuklearmedizinische, interventionell radiologische Verfahren wie Chemoembolisation oder Radiofrequenzablation sowie molekularbiologische Ansätze.
Die Synergie, die aus der Interdisziplinarität entsteht und die technischen Entwicklungen der letzten Jahre haben die Möglichkeiten der Chirurgie enorm erweitert. So werden mittlerweile neben „resektablen“ und „nicht-resektablen“ auch „boarderline resektable“ Befunde identifiziert, die mittels Chemotherapie, Bestrahlung und/oder weiteren interventionell radiologischen Verfahren zur sekundärer Resektabilität geführt werden können. Besondere Aufmerksamkeit bekommen auch die oligometastatisch metastasierten Fälle, deren Prognose möglicherweise durch eine Resektion verbessert werden könnte.
In diesem Kapitel stellen wir neben den molekulären Grundlagen der Tumorbiologie die wichtigsten Begriffe und Regeln der onkologischen kurativen und palliativen Chirurgie vor.