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Erschienen in: Der Gynäkologe 8/2018

05.07.2018 | Irreversibler Hirnfunktionsausfall | Leitthema

Rechtssicherheit und vorwirkende Kinderrechte

Ein künftiges Gesetz zur Fortpflanzungsmedizin im Kontext des Transplantationsgesetzes

verfasst von: Prof. Dr. Hartmut Kreß

Erschienen in: Die Gynäkologie | Ausgabe 8/2018

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Zusammenfassung

Für die Fortpflanzungsmedizin ist ein neues Gesetz notwendig, das Rechtssicherheit gewährleistet, medizinisch zweckmäßig ist und dem Schutz von Grundrechten dient. Frauen und Paare, die sich ein Kind wünschen, können sich auf ihr Selbstbestimmungsrecht und ihr Recht auf reproduktive Autonomie berufen. Diesem Grundrecht wird ein künftiges Fortpflanzungsmedizingesetz stärker Rechnung tragen müssen als es bislang der Fall ist. Darüber hinaus sind das Wohl und die vorwirkenden Schutzrechte der Kinder zu beachten, die mit medizinischer Hilfe erzeugt werden sollen. Deshalb ist zu prüfen, ob bestimmte Behandlungsangebote der Fortpflanzungsmedizin mit dem Kindeswohl noch in Einklang stehen. Zu manchen Verfahren, aktuell zum Beispiel zur Uterustransplantation mit Embryotransfer, sind Grenzziehungen und rechtliche Klarstellungen erforderlich. Damit Frauen und Paare mit Kinderwunsch von ihrem Selbstbestimmungsrecht verantwortlich Gebrauch machen, sollten sie die Möglichkeit haben, psychosoziale Beratung und Begleitung in Anspruch zu nehmen. Die Angebote psychosozialer Beratung sollten daher ausgebaut werden.
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Metadaten
Titel
Rechtssicherheit und vorwirkende Kinderrechte
Ein künftiges Gesetz zur Fortpflanzungsmedizin im Kontext des Transplantationsgesetzes
verfasst von
Prof. Dr. Hartmut Kreß
Publikationsdatum
05.07.2018
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Gynäkologie / Ausgabe 8/2018
Print ISSN: 2731-7102
Elektronische ISSN: 2731-7110
DOI
https://doi.org/10.1007/s00129-018-4287-4

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