Zusammenfassung
Die meisten Jungen sind gesund, gleichermaßen gilt aber, dass ihr Gesundheitszustand teilweise alarmierend ist: Viele Krankheitsartenstatistiken führen Jungen an. Das Jungenbezogene der Gesundheit entsteht einerseits durch Männlichkeitsbilder, die Jungen von Medien, Gleichaltrigen und Erwachsenen vermittelt werden, andererseits durch die körperlichen Spezifika des männlichen Genitales und durch Wirkungen des Testosterons, insbesondere ab der Adoleszenz. Bei Jungen bieten die genetische Disposition und die psychosozialen Lebensumstände eine vulnerablere Grundlage. Jungen treffen aber häufig auf wenig jungenmedizinischen Sachverstand und selten auf jungengerechte Beratungs- und Betreuungsstrukturen im gesamten Gesundheitsbereich. Dieses Kapitel soll helfen, die jungenmedizinische und jungengesundheitliche Expertise zu stärken, die gesundheitliche Betreuung von Jungen zu verbessern und dem Standard der gesundheitlichen Betreuung von Mädchen anzugleichen.