Erschienen in:
18.04.2024 | Leitthema
Kontroversen in der Nachwuchsförderung in der Orthopädie und Unfallchirurgie
verfasst von:
Moritz Kraus, Wolfgang Böcker, Yasmin Youssef, Svea Faber
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 5/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Orthopädie und Unfallchirurgie stehen vor einem ernsthaften Nachwuchsmangel, verursacht durch den steigenden Altersdurchschnitt aktiver Chirurgen und einen erhöhten Personalbedarf. Die Attraktivität dieser Fachrichtungen nimmt bei Medizinstudierenden ab.
Lösungen
Dieser Trend könnte durch die Einführung von praxisorientierten Curricula, Mentorenprogrammen und frühzeitiger Einbindung in Fachgesellschaften umgekehrt werden. Die Qualität der chirurgischen Lehre, insbesondere des Bedside-Teachings, muss verbessert werden, da sie oft von Zeitmangel und mangelnder didaktischer Ausbildung der Lehrenden beeinträchtigt wird. Das Praktische Jahr (PJ) spielt eine Schlüsselrolle bei der Gewinnung von Studierenden für die Fachrichtungen, jedoch zeigen Daten, dass die Qualität der Ausbildung in der Orthopädie und Unfallchirurgie im Vergleich zu anderen Fächern schlecht abschneidet. Fachgesellschaften können durch gezielte Programme die Nachwuchsförderung verbessern. Zudem wird das Nachwuchsproblem durch unausgewogene Geschlechterverhältnisse und Arbeitsbedingungen, die weder modernen Familienbildern noch einer effizienten chirurgischen Ausbildung entsprechen, verstärkt. Es muss ein Umdenken in der Arbeitszeitgestaltung und Aufgabenverteilung in der Chirurgie stattfinden, um den Beruf wieder attraktiver zu machen und die Ausbildungsqualität zu sichern.