Erschienen in:
23.06.2023 | Melanom | In der Diskussion
Fluoreszenzbasierte Melanomdiagnostik
Eine flankierende objektive Methode zur Dermatohistologie
verfasst von:
Dr. Dieter Leupold
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 9/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Der Goldstandard der Melanomdiagnostik ist die dermatohistologische Befundung. Diese ist als subjektive Methode u. a. abhängig von der Qualifikation des Untersuchers.
Ziel der Arbeit
Durch eine neue objektive Untersuchungsmethode – die DermatoHistoFluoroskopie – soll die diagnostische Sicherheit der Melanomdiagnostik verbessert werden.
Material und Methoden
Mittels einer speziellen laserspektroskopischen Methode wird erstmals die ultraschwache spektral aufgelöste Fluoreszenz des Melanins der pigmenttragenden Hautzellen messbar. Dies gilt sowohl für histologische Präparate als auch für Gewebe in vivo und Exzidate.
Ergebnisse und Diskussion
Melanozyten von normal pigmentierter Haut, Nävomelanozyten von benignen und dysplastischen Nävi sowie Melanomzellen zeigen jeweils charakteristische, unterschiedliche Fluoreszenzspektren. Werden auf dem zu diagnostizierenden Präparat diese Zelltypen mit unterschiedlicher Farbgebung ortsaufgelöst dargestellt, geben sie dem Histologen eine objektive Grundlage für seine Befundung auch in schwierigen Fällen, z. B. den sog. Stolpersteinen der Melanomdiagnostik wie spitzoiden Tumoren. Die Methode ist bislang nur für die Fitzpatrick-Hauttypen 1 und 2 anwendbar. – Eine separates zweites Messsignal bei 400 nm kann zur Identifizierung eines tumorösen Durchbruchs durch die Basalmembran genutzt werden. Dieses Signal ist kollagengebunden, es erscheint also auch bei amelanotischen Melanomen, auf die ansonsten die Methode naturgemäß nicht anwendbar ist.