Erschienen in:
29.11.2022 | Operative Techniken
Navigation an der Wirbelsäule mit präoperativer Computertomographie
verfasst von:
Prof. Dr. Marcus Richter
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Operationsziel
Sichere Platzierung von zervikalen-sakralen Pedikelschrauben, S2-Ala-Ilium-Schrauben, Iliumschrauben, transartikulären Schrauben C1/2, translaminären Schrauben oder zervikalen Massa-lateralis-Schrauben unter Verwendung der spinalen Navigation.
Indikationen
Alle dorsalen Instrumentierungen an der Wirbelsäule mit Schrauben: Instabilitäten und Deformitäten degenerativer, rheumatischer, traumatischer, neoplastischer, infektiöser, iatrogener oder kongenitaler Genese; multisegmentale zervikale Spinalkanalstenose mit Instabilität oder Kyphose der betroffenen Segmente.
Kontraindikationen
Es gibt keine absoluten Kontraindikationen für die spinale Navigation.
Operationstechnik
Lagerung HWS: Bauchlage auf Gelmatte, rigide Kopffixation, z. B. mit Mayfield-Klemme, wenn indiziert geschlossene Reposition unter BV-Kontrolle, Lagerung BWS/LWS: Bauchlage auf Lagerungsblock; Mittellinienzugang über den Indexsegmenten, wenn indiziert offene Reposition, Platzierung der Schrauben mithilfe der spinalen Navigation, wenn notwendig dorsale Dekompression, Instrumentierung mit Längsträgern ggf. dorsale Fusion nach Dekortizieren der verbliebenen dorsalen knöchernen Strukturen und dorsale Fusion mit Eigenknochen und/oder Knochenersatzstoffen.
Weiterbehandlung
Bei stabilen Instrumentierungen ist keine postoperative Ruhigstellung mit Orthesen notwendig. Entfernung der Redondrainagen (wenn verwendet) nach 2 bis 3 Tagen, Fadenzug am 14. postoperativen Tag; klinische und radiologische Verlaufskontrollen nach 3 und 12 Monaten oder bei klinischer oder neurologischer Verschlechterung.
Ergebnisse
Viele Studien konnten zeigen, dass der Einsatz der spinalen Navigation zu einer signifikanten Reduktion von Implantatfehllagen, Komplikationen und Revisionsoperationen führt. Die intraoperative Strahlenbelastung des OP-Teams kann um bis zu 90 % reduziert werden.