Zusammenfassung
Der Begriff „Orthorexie“ gründet auf den griechischen Begriffen orthos für „richtig, korrekt“ und orexis für Appetit. Der Begriff „Orthorexia nervosa“ wurde von dem US-amerikanischen Arzt Steven Bratman geprägt und soll auf eine psychogene Essstörung verweisen, in Analogie zur Anorexia nervosa. Unter Orthorexia nervosa wird daher eine Essstörung verstanden, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Betroffenen extrem viel Wert auf eine vermeintlich gesunde Ernährung legen und hierfür willkürliche Ernährungsregeln aufstellen, deren gesundheitlicher Nutzen oft fragwürdig ist, die im Extremfall zu Fehlernährung und zu psychosozialen Problemen führen können (Bratman und Knight 2000). Bei der Orthorexie steht somit nicht die Menge der aufgenommenen Nahrung im Mittelpunkt, wie das bei der Anorexie, Bulimie oder Binge-Eating-Störung der Fall ist, sondern deren Qualität. Orthorexie ist gegenwärtig keine in den gängigen Klassifikationssystemen psychischer Störungen aufgeführte Erkrankung.