Erschienen in:
01.09.2023 | Osteoporose | Leitthema
Osteoporose: Behandlung von Hochrisikopatient*innen
verfasst von:
Prof. Dr. Ralf Schmidmaier
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 10/2023
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Zusammenfassung
Zur spezifischen medikamentösen Therapie der Osteoporose stehen Antiresorptiva (Raloxifen, Bisphosphonate, Denosumab) und Osteoanabolika (Teriparatid und Romosozumab) zur Verfügung. Für beide Osteoanabolika konnte in randomisierten Vergleichsstudien eine Überlegenheit gegenüber oralen Bisphosphonaten bei Hochrisikopatient*innen gezeigt werden. Hochrisikopatient*innen stellen eine Untergruppe der behandlungsbedürftigen Osteoporosepatient*innen mit besonders hohem Frakturrisiko dar. Das sehr hohe Risiko ist an der Klinik (Femur- oder Wirbelkörperfraktur), dem sehr niedrigen T‑Score und/oder den klinischen Risikofaktoren (Überschreitung der osteoanabolen Schwelle des DVO-Risikorechners) zu erkennen. Hochrisikopatient*innen sollten in erster Therapielinie mit Osteoanabolika behandelt werden. Antiresorptiv vorbehandelte Patient*innen, die erst im Verlauf ein sehr hohes Risiko entwickeln, sollten auf Osteoanabolika eskaliert werden. Jede osteoanabole Therapie erfordert eine antiresorptive Anschlusstherapie. Therapiepausen sind bei Hochrisikopatient*innen nur in Ausnahmefällen möglich.