Erschienen in:
22.11.2022 | Pflege | Leitthema
Traumarehabilitation
Implementation und Herausforderungen
verfasst von:
Dr. med. Jean-Jacques Glaesener, Dr. med. Stefan Simmel
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Der aktuelle Stand der posttraumatischen Rehabilitation in Deutschland ist auf der einen Seite durch das Bestreben der Erstversorger im Akutbereich, Patienten rasch in die Rehabilitation zu verlegen, und durch die Forderung nach einer kontinuierlichen Rehabilitationskette geprägt. Auf der anderen Seite bestehen große Versorgungslücken, bedingt durch fehlende Angebote, Strukturen und Finanzierung. Dieses hat zur Folge, dass Schwerverletzte z. T. erhebliche Schwierigkeiten, Rückschläge und Verzögerungen auf dem Weg zum Wiedergewinn der Teilhabe erfahren.
Dargelegt werden die verschiedenen Stufen der Rehabilitation und die noch bestehenden Herausforderungen, um die allseits anerkannte Forderung nach einer lückenlosen Rehabilitation zu gewährleisten. Auf fehlende Strukturen, gleichzeitig aber auch auf die notwendige Kontinuität der Prozesse, die Qualitätssicherung und die ökonomischen Voraussetzungen für neue Versorgungsformen wird hingewiesen. Aufgezeigt wird beispielhaft, wie das Kontinuum der posttraumatischen Rehabilitation der gesetzlichen Unfallversicherung mit den Erfolgen bei der Reintegration der Unfallverletzten in ihr soziales Umfeld und in die Arbeit auch Modellcharakter für Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung und der Rentenversicherung haben könnte. Auch die wissenschaftlichen Fachgesellschaften der Unfallchirurgie und der Rehabilitation unterstützen das Modell einer differenzierten Traumarehabilitation und streben ein Traumarehanetzwerk an, um die Chancen von Schwerverletzten auf eine bestmögliche Lebensqualität und Teilhabe zu erhöhen.