Erschienen in:
12.06.2023 | Pflege | Psychoonkologie
Ausgebremst in der Rushhour des Lebens
Wie interdisziplinäre Versorgungsangebote an die Bedürfnisse junger Patient*innen mit onkologischen Erkrankungen angepasst werden können
verfasst von:
Kathrin Schnabel, Pia Wilms, Melanie Ramm, Markus Ramm, Rupert Conrad, Georg Romer, Petra Flick, Julia Beusing-Markmann, Leona Wälter, Leo Wittenbecher, Nina Hinrichsmeyer, Philipp Lenz, Univ.-Prof. Dr. med. Annalen Bleckmann
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 8/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Diagnose einer Krebserkrankung, deren Behandlung und die onkologische Nachsorge fordern Patient*innen im Alter zwischen 15 und 39 Jahren („adolescents and young adults“ [AYA]) in besonderer Weise heraus, weshalb sich diese Altersgruppe in ihrem Unterstützungsbedarf von anderen unterscheidet.
Ziel/Fragestellung
Das Ziel der vorliegenden Arbeit liegt in der Darstellung der in der Literatur identifizierten Bedürfnisse von jungen Patient*innen, die von einer onkologischen Erkrankung betroffen sind. Zudem wird der Frage nachgegangen, inwieweit diesen Bedürfnissen durch die bestehenden Versorgungsstrukturen Rechnung getragen wird und welche Anpassungen ggf. sinnvoll erscheinen.
Material und Methoden
Zur Beantwortung der Fragestellung wurde ein narratives Review zur Situation und den Bedürfnissen der an Krebs erkrankten AYA sowie zu deren Zufriedenheit mit bestehenden Versorgungsangeboten erstellt.
Ergebnisse
Viele krebserkrankte AYA berichten von dem Wunsch nach beratender und psychologischer Unterstützung sowie nach passgenauen Informationen, die ihre spezielle Situation berücksichtigen, wie zum Thema fertilitätserhaltender Maßnahmen. Unterstützungsangebote, die diese Bedürfnisse aufgreifen, fehlen teilweise, sind mitunter nicht leicht zugänglich und greifen nicht ausreichend ineinander.
Diskussion
Insgesamt erscheint es sinnvoll, an Kliniken niederschwellige und multiprofessionelle Angebote vorzuhalten, die die spezifischen Themen junger Patient*innen mit einer Krebserkrankung aufgreifen. Eine Vernetzung zwischen Versorgungsstrukturen, die sich an Kinder/Jugendliche vs. erwachsene Patient*innen und an Betroffene in der Behandlungs- vs. Nachsorgephase richten, ist dabei essenziell.