Zusammenfassung
Neben den bekannten Risikofaktoren wie Hypertonie, erhöhten Serumwerten für LDL-Cholesterin und Triglyceride, Diabetes mellitus, Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel und genetischen Faktoren hat auch psychosozialer Stress in Wechselwirkung mit somatischen Risikofaktoren einen entscheidenden Anteil bei Entstehung und Verlauf der Koronaren Herzerkrankung. Durch Änderung des individuellen Lebensstils lässt sich das Risiko für einen Herzinfarkt um 80 % verringern. Nach einem Herzinfarkt erfüllen ca. 20 % der Patienten die Diagnosekriterien für eine behandlungsbedürftige Depression oder Angststörung und haben dadurch ein um das 2- bis 3-Fache erhöhtes Mortalitäts- und Reinfarktrisiko. Im Rahmen der biopsychosozialen Anamnese kann der Arzt psychosoziale Risikofaktoren wie anhaltenden Ärger und Feindseligkeit, vitale Erschöpfung, soziale Isolation, Unzufriedenheit und Überlastung am Arbeitsplatz feststellen. Behandlungsmaßnahmen umfassen die Stärkung des Selbstwertgefühls, die Reduzierung von Angst und Misstrauen und die Unterstützung bei der Änderung des Lebensstils (Ernährung, körperliche Aktivität, Nichtrauchen und Stressreduktion).