Erschienen in:
03.05.2019 | Sarkome | Leitthema
Multimodale Therapien bei Sarkomen: Standards und Neues in der medikamentösen und radioonkologischen Behandlung
verfasst von:
Prof. Dr. L. H. Lindner
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Patienten mit lokalisiertem Hochrisikoweichteilsarkom haben trotz optimaler chirurgischer Therapie ein hohes Risiko für das Auftreten eines Lokalrezidivs sowie von Fernmetastasen.
Fragestellung
Stellenwert der prä- oder postoperativen Chemotherapie und Hyperthermie.
Material und Methoden
Auswertung und Übersicht publizierter Studienergebnisse.
Ergebnisse
Die prä- oder postoperative Strahlentherapie wird als Standard für die Versorgung von Patienten mit lokalisiertem Hochrisikoweichteilsarkom angesehen. Es liegen zwei randomisierte Studien zur neoadjuvanten Chemotherapie vor, die einen Überlebensvorteil zeigen. Da beide Studien keinen Kontrollarm ohne Chemotherapie haben, sondern in einem Fall die Überlegenheit einer Anthrazyklin/Ifosfamid-basierten Chemotherapie in Kombination mit Hyperthermie gegenüber einer alleinigen Chemotherapie und im anderen Fall die Überlegenheit einer Anthrazyklin/Ifosfamid-basierten Chemotherapie gegenüber einer histologiespezifischen Chemotherapie gezeigt wird, fehlt weiter der formale Beweis der Überlegenheit dieser Therapie. Werden die Patienten, die im Rahmen der bislang größten randomisierten Studie zur adjuvanten Chemotherapie behandelt wurden, nach aktuellen Risikokriterien (
http://www.sarculator.com) stratifiziert, so zeigt sich ein signifikanter Überlebensvorteil für Patienten mit hohem Rezidivrisiko.
Schlussfolgerungen
Beim Vorliegen eines Hochrisikoweichteilsarkoms sollten multimodale Therapiestrategien unter Einbeziehung einer perioperativen Chemotherapie, Strahlentherapie und ggf. Hyperthermie zusätzlich zur Tumorresektion in Erwägung gezogen werden. Der präoperativen Chemotherapie sollte aufgrund der vorliegenden Daten gegenüber der postoperativen Chemotherapie der Vorzug gegeben werden.