Zusammenfassung
In der westlichen Welt ist die Divertikulose eine Volkskrankheit und betrifft mehr als 10 % der Bevölkerung. Nur etwa 15 % der Patienten mit Divertikelerkrankung benötigen eine chirurgische Sanierung ihrer Erkrankung. Die akute Divertikulitis kann i. d. R. mittels klinischer Untersuchung diagnostiziert werden. Stadieneinteilung und Therapieplanung erfordern jedoch eine Abklärung via CT. Die Notfall Therapie bei Patienten im septischen Schock richtet sich nach den Prinzipien der abdominellen Notfall Therapie und kann – abhängig von der Erfahrung des Operateurs – auch laparoskopisch erfolgen. Für die konservative Therapie werden orale oder intravenöse Antibiose und leichte Kost/Astronautenkost eingesetzt. Bis zu 75 % aller konservativ behandelten Patienten verbleiben frei von Rezidiverkrankungen. Elektive/früh-elektive Operationsindikationen bestehen bei Patienten mit komplizierter Divertikulitis (gedeckte Perforation, Striktur, Blutung, entero-vesikale Fistel) und bei ausgewählten Patienten mit unkomplizierter rezidivierender Divertikulitis, die immunsupprimiert sind, Dialyse-abhängig sind, oder nur reduziertem Zugang zu medizinischer/chirurgischer Versorgung (Reisen, Wohnort in entlegenen Gebieten) haben. Neben der Notfallversorgung in der Sepsis die entweder als Lavage+Drainage+/-limitierte Resektion (damage control surgery) oder als Hartmann-OP erfolgen kann, wird die elektive Operation i. d. R. als Resektion + Anastomose +/− Schutzileostoma durchgeführt. Diese Operationen können offen oder laparoskopisch erfolgen.