Zusammenfassung
Die radiochirurgische Behandlung von AVM (Angiomen) hat sich in den letzten 3 Jahrzehnten als sichere und präzise Alternative zur Operation und Embolisation bewährt. Ein oberflächlich liegendes Angiom sollte nach Möglichkeit operativ entfernt werden, da es nach einer Bestrahlung 1–3 Jahre dauern kann, bis eine komplette Obliteration eintritt. Die Obliterationsrate ist abhängig von der Strahlendosis und beträgt ca. 70–78 %. Um eine Obliteration zu erreichen, müssen hohe Strahlendosen (18–25 Gy) appliziert werden, die nur bei kleinen und mittelgroßen Läsionen anzuwenden sind. Ist der Durchmesser des Nidus größer als 2,5 cm sollte eine mehrzeitige Radiochirurgie ("staged treatment") erwogen werden.
Die möglichen dauerhaften Nebenwirkungen (3–8 %) sind als gering einzustufen. Häufiger (ca. 30 %) kann es im Verlauf zu radiologischen Signalveränderungen im MRT kommen, die überwiegend jedoch keine bleibenden neurologischen Defizite bewirken. Die radiochirurgische Behandlung bei AVM (Angiomen) kann somit als sichere und präzise Alternative zur Operation bei tiefliegenden und kleinen Läsionen angesehen werden.