Zusammenfassung
Es ist deutlich, dass körperliche Aktivität und vor allem eine strukturierte Trainingstherapie nicht nur in der Prävention, sondern vorrangig in der Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen chronischen Erkrankungen positive Wirkungen auf die Erkrankung, die Symptomatik, die Fitness und die Lebensqualität hat und zu einer Reduktion der Gesamtmortalität führt. Die positiven Wirkungen folgen einer Dosis-Wirkungs-Beziehung und das Optimum scheint bei täglich 50–60 min strukturiertem Training zu liegen. Mögliche Schädigungen des Myokards durch extreme Ausdauerbelastungen werden in der Literatur diskutiert. Es ist allerdings offen, wo die Grenzen der Belastbarkeit gesunder und kranker Menschen sind. Hinweise zu diesen Grenzen können aus dem Extremsport mit Trainingsumfängen von mehreren Stunden täglich, mit bis zu 200–300 metabolischen Äquivalentstunden pro Woche gewonnen und hinsichtlich einer möglichen Schädigung des Myokards hinterfragt werden. Dabei werden jedoch mögliche Grenzbelastungen von AthletInnen bei PatientInnen auch nicht annähernd erreicht. Ein strukturiertes und dosiertes körperliches Training für chronisch kranke Personen mit Herz-Kreislauf- oder anderen chronischen Erkrankungen sollte daher nicht nur empfohlen, sondern allen PatientInnen obligatorisch verschrieben werden.