Erschienen in:
15.03.2022 | Leitthema
Amputationen an den Fingern und der Hand
verfasst von:
PD Dr. med. Marion Mühldorfer-Fodor, Polina Dimitrova, Karl Josef Prommersberger
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Stumpfbildung, Strahlresektion und Handverschmälerung können bei pathologischen Veränderungen von Fingern und Daumen traumatischer, entzündlicher oder vaskulärer Ursache indiziert sein, aber auch bei erheblichen Funktionseinbußen hinsichtlich Beweglichkeit, Sensibilität, Durchblutung und/oder Schmerzen. Chirurgische Amputationen kommen infrage, wenn rekonstruktive Maßnahmen nicht mehr möglich, gewünscht und hinsichtlich Risiken und Aufwand nicht mehr sinnvoll sind. Das durch die Amputation zu erwartende Defizit in Funktion und Aussehen muss dem Patienten bereits im Vorfeld dargelegt werden. Andererseits stellen chirurgische Amputationen insbesondere für Patienten mit Begleiterkrankungen, mit Vorbehalten gegenüber aufwendigen Rekonstruktionsmaßnahmen und mit eingeschränkter Compliance eine in Umfang und Behandlungsdauer gut abschätzbare, solide Behandlungsoption dar. Die Berücksichtigung anatomisch-funktioneller Aspekte ist unerlässlich, um ein gutes Operationsergebnis zu gewährleisten und Funktionseinschränkungen der Hand über das unumgängliche Maß hinaus zu vermeiden. Die häufigsten Komplikationen nach einer Stumpfbildung und Strahlresektion sind anhaltende Schmerzen, instabile Haut- und Weichteilverhältnisse, Bewegungsstörungen, funktionslos-störende Stümpfe, unkontrolliert wachsende Nagelreste und rezidivierende Entzündungen.