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2020 | Buch

Führen im Krankenhaus

Betriebswirtschaft, Recht, Organisation, Kommunikation für Leitende Ärzte

verfasst von: Dr. Harald Pless

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Auf betriebswirtschaftliche, juristische, organisatorische und kommunikative Aufgaben sind Ärzte typischerweise schlecht vorbereitet. Gerade für die Führung von Krankenhausabteilungen sind diese Fähigkeiten aber essenziell und werden bei Stellenausschreibungen nachgefragt.

Die täglich vom Mediziner zu lösenden nicht-medizinischen Fragestellungen sind in diesem Buch umfassend und fachlich kompetent aufgearbeitet: Führungsinstrumente, Strategische Planung, Entscheidungsfindung, Personalorganisation, Diversity Management, Arbeitsrecht, Scheinselbständigkeit …

Ein lebendig geschriebenes und an die Alltagssituationen gut adaptiertes Werk mit großer Empathie für (werdende) Ober- und Chefärzte. Als Lernbuch und Nachschlagewerk, in dem der Leser sich und seine Probleme wiederfindet. Nicht zuletzt werden und sollen auch Mitarbeiter und Patienten profitieren, denn Krankenhäuser können und müssen besser werden.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Der Arzt als Führungskraft
Zusammenfassung
Deutschlands Krankenhäuser sind in Not. Arbeitsverdichtung, Bürokratisierung, Fachkräftemangel und rote Zahlen haben die Bedingungen für alle Beteiligten (Patienten, Mitarbeiter aller Berufsgruppen, Administration usw.) stark verschlechtert. Gesellschaftliche Disruptionen und rasante medizinische Entwicklungen verstärken die Herausforderungen für die Leitenden Ärzte. Sie werden so zu den wichtigsten Personen in der Klinik, denn sie müssen trotz der schwierigen Verhältnisse eine gute und menschliche Medizin sowie einen fairen Umgang mit den Mitarbeitern sicherstellen. Dabei dürfen sie neben den ethischen die betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen nicht aus den Augen verlieren. In diesem Kapitel werden die wesentlichsten Aspekte dieser besonderen Rolle und die möglichen Führungsinstrumente vorgestellt und diskutiert.
Harald Pless
2. Kommunikation
Zusammenfassung
Kommunikation ist das wichtigste Werkzeug des Arztes, gleichzeitig aber auch das schwierigste. Viele Probleme in der Interaktion mit Patienten und Mitarbeitern haben ihre Wurzel in einer misslungenen Kommunikation. Leider sind die Regeln der Kommunikation keine Lehrinhalte im Medizinstudium und auch später nicht in der Facharztausbildung. Dabei bietet doch gerade dieses Instrument die Möglichkeit, sehr viel zu erreichen. Vorgestellt werden hier wichtige Kommunikationstheorien (Informationsquadrat, Transaktionsanalyse, Harvard-Konzept) und praktische Hinweise zur guten Gestaltung von Besprechungen und schwierigen Gesprächen, zu Motivation, Krisenbewältigung und ähnlichem.
Harald Pless
3. Betriebswirtschaftliche Techniken
Zusammenfassung
Die Einführung des DRG-Systems zur Erlösbestimmung im Krankenhauswesen fiel zeitlich zusammen mit enormen medizinischen Fortschritten und den Auswirkungen der demographischen Entwicklung. Die Mitarbeiter in den Kliniken sehen sich fast unabhängig von der jeweiligen Berufsgruppe konfrontiert mit stark gestiegenen Anforderungen. Der richtige (auch kritische) Umgang mit den Auswirkungen des DRG-Systems in strategischer, betriebswirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht ist von großer Bedeutung, genau wie der souveräne Umgang mit entscheidenden Kennziffern sowie Techniken wie Qualitätsmanagement und Marketing.
Harald Pless
4. Personalmanagement
Zusammenfassung
Charismatische Unternehmensführer wie Bill Gates und Steve Jobs haben immer wieder die Bedeutung ihrer Mitarbeiter für den außergewöhnlichen Erfolg ihrer Unternehmen betont. Entsprechend wesentlich ist auch das Personalmanagement im Krankenhaus. In einen großen Teil der Aufgaben muss sich der Leitende Arzt einbringen:
Quantitative und qualitative Bedarfsermittlungen, Personalgewinnung, strukturiertes Einstellungsverfahren, Dienstplanung, Entgeltverfahren, Zeugnisse. Der effektive und effiziente Einsatz ist zu organisieren. Vor allem ist aber der individuelle Mitarbeiter mit all seinen Kompetenzen und Bedürfnissen zu würdigen und zu fördern.
Harald Pless
5. Lehre
Zusammenfassung
Das Stichwort Lehre kommt in vielen Krankenhausmanagementbüchern nicht vor. Das erstaunt, denn die Lehre ist ein wichtiges Führungsinstrument. Sie hilft außerdem, Mitarbeiter an das Haus zu binden und sie sorgt für eine hohe Qualität der Medizin. Lehrveranstaltungen – egal auf welcher Ebene – fördern die Reputation. Der Status eines Akademischen Lehrkrankenhauses birgt viele Vorteile.
Die Klinik bietet verschiedene Möglichkeiten, zu lehren: Professionell vorgetragene Präsentationen im Rahmen von Fortbildungen, Promotions- und Habilitationsangebote, akademische Lehre für Studenten, aber auch die Weiterbildung für Facharzt- und Zusatzbezeichnungen. Selbst die Visite am Krankenbett kann und sollte zur Lehre genutzt werden.
Harald Pless
6. Spezielle Managementverfahren und Themen
Zusammenfassung
Studien zufolge scheitern ca. 70 % aller geplanten Änderungen von innerbetrieblichen Abläufen oder Strukturen. Das liegt meist nicht daran, dass die Ideen an sich schlecht waren, sondern dass die Umsetzungen unprofessionell erfolgten.
Wer erfolgreich verändern möchte, muss sich daher mit den entsprechenden Techniken beschäftigen: Change- und Projektmanagement sind hier zu nennen. Werden diese Werkzeuge richtig eingesetzt, lassen sich Innovationen mit wenig Friktion und mit Vorteilen für alle Beteiligten durchsetzen.
Ein weiteres häufig in Kliniken vernachlässigtes Thema ist der Umgang mit Risiken und Komplikationen. Viele in der Luftfahrt schon seit langem genutzte Verfahren können auch im Krankenhaus sinnvoll eingesetzt werden.
Ein standardisiertes Entlassungsmanagement und ein qualitativ hochwertiger Arztbrief sollten in einer exzellenten Klinik selbstverständlich sein. Mittlerweile gibt es diesbezüglich sogar dezidierte gesetzliche Regelungen.
Harald Pless
7. Recht
Zusammenfassung
Leitende Ärzte müssen rechtlich immer auf der sicheren Seite sein. Das sind sie ihren Patienten schuldig, aber auch ihren Mitarbeitern und nicht zuletzt auch sich selbst. Die zunehmende Bürokratisierung und Reglementierung zwingen die Ärzte dazu, sich intensiv mit den Rechten aller Beteiligten auseinanderzusetzen.
Kenntnisse im Sozial-, aber auch im Privat-, Verwaltungs- und Strafrecht sind hierfür essenziell. Todesbescheinigungen müssen rechtskonform ausgestellt, Patientenverfügungen und Vollmachten gewürdigt und spezielle Normen wie die Medizinprodukte-Betreiberverordnung und die Strahlenschutzverordnung verstanden und beachtet werden. Bei Haftungsfragen ist z. B. der Unterschied zwischen vertraglicher und deliktischer Haftung von Bedeutung.
Auch bei der Aushandlung des Chefarztvertrages ist vieles zu beachten: Zielvereinbarungen, Entwicklungsklausel und Wettbewerbsverbot sind nur einige Aspekte.
Harald Pless
8. Die Rolle des Arztes im Gesundheitswesen heute und in der Zukunft
Zusammenfassung
Das Gesundheitswesen hat sich in den letzten Jahren durch ökonomische Zwänge massiv verändert mit vielen Nachteilen für Patient und Arzt. Weitere Disruptionen sind im Gange bzw. kündigen sich an: Fachkräftemangel, Digitalisierung, innovative, aber extrem teure medizinische Verfahren.
(Leitende) Ärzte haben hier eine herausragende Rolle, um das Primat der Medizin wiederherzustellen.
Harald Pless
Backmatter
Metadaten
Titel
Führen im Krankenhaus
verfasst von
Dr. Harald Pless
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-60982-8
Print ISBN
978-3-662-60981-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-60982-8