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2020 | Buch

Hormone – ihr Einfluss auf mein Leben

Wie kleine Moleküle Liebe, Gewicht, Stimmung und vieles mehr steuern

verfasst von: Prof. Dr. Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Dipl.-Ing. Joscha Thyen

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Ob Schwangerschaft, Wechseljahre, Verliebtsein oder Pubertät: Oft heißt es, die Hormone spielen verrückt.

Doch weit gefehlt: Hormone, die Boten unseres Körpers, beeinflussen unser Leben von der ersten Sekunde an. Nur wenn sie tun, was sie tun sollen, funktioniert unser Körper, wie er soll.
Zu wissen, wie das menschliche Hormonsystem arbeitet, ist nicht nur spannend, sondern hilft auch dabei, den eigenen Körper und die eigenen Gefühle und Handlungsweisen besser zu verstehen.

Dieses Buch bietet gut verständliches Fachwissen, ausführlich erklärt und kompakt zusammengefasst. Es liefert Informationen zu hormonellen Störungen und beantwortet Fragen, die sich viele von uns schon einmal gestellt haben:
Warum bin ich zu dick? Warum bin ich zu dünn? Warum fallen mir hier die Haare aus und habe ich dort zu viele? Warum schwitze ich so viel? Warum bleibt meine Periode aus? Warum bin ich dauernd müde? Sind's vielleicht die Hormone?

Ganz nebenbei erfährt man auch, warum unser Hormonsystem aus der Steinzeit stammt und wieso das heute ein Problem sein kann, was Goliath mit einer Hormonstörung zu tun hatte oder warum „Mann“ nicht immer kann.

Prof. Harald J. Schneider ist Facharzt für Endokrinologie. Seit 2000 behandelt er tagtäglich Patienten, die mit diesen und vielen anderen Fragen in seine Praxis kommen.
Nicola Jacobi ist ausgebildete Journalistin und freie Autorin für verschiedene Medien. Sie ist aber auch Betroffene und beschäftigt sich deswegen seit vielen Jahren mit diesem Thema.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Die Hormone sind’s – in der Schwangerschaft, in den Wechseljahren, in den Tagen vor den Tagen und in der Pubertät sowieso. In der Liebe nicht zu vergessen. Sie sind der Grund für so manch wunderliches Verhalten. Und meistens, wenn von ihnen die Rede ist, heißt es, sie spielen verrückt. Tatsächlich aber spielen sie gar nicht verrückt, sondern eine immens wichtige Rolle in unserem Leben. Nicht nur, wenn ein Kind zur Welt kommt oder ein Kind zum Erwachsenen wird, sondern immer, jeden Tag, jede Sekunde. Hormone sind die Botenstoffe unseres Körpers, sie bestimmen maßgeblich, was mit uns passiert. Sie sind in ihrer Wirkungsweise perfekt aufeinander abgestimmt und nur, wenn sie tun, was sie tun sollen, funktioniert unser Körper, wie er soll. Sie können einen verrückt machen, verrückt aber sind sie nicht.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen

Wo Hormone entstehen und wie sie wirken – Organe und Wirkweisen des Hormonsystems

Frontmatter
2. Der erste Mensch und die Hormone
Zusammenfassung
Ostafrika, vor 1,8 Millionen Jahren. Erstmalig wagte sich ein Wesen erstmals aus dem Schutz der Wälder und Buschlandschaften heraus und betrat die Savanne. Es war Homo erectus, der aufrechte Mensch – der erste Mensch.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
3. Die Boten des Körper – wie Hormone funktionieren und wie wir durch Hormone funktionieren
Zusammenfassung
Unser Körper besteht aus 100 Billionen Zellen. Das ist eine gewaltige Zahl, eine Eins mit vierzehn Nullen. Jede dieser einzelnen Zellen trägt dazu bei, dass wir als Organismus funktionieren und uns im Leben zurecht finden. Dass wir morgens aufstehen, dass wir unsere Arbeit machen, dass wir uns freuen oder traurig sind, dass wir uns verlieben und manchmal auch, dass wir den Bus verpassen, weil wir verschlafen haben.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
4. Die Hypophyse – Dirigent im Orchester der Hormone
Zusammenfassung
Klein, aber mächtig. Gerade mal so groß wie eine Kidneybohne übernimmt die Hypophyse, auf deutsch Hirnanhangsdrüse, bei der Steuerung unseres Hormonhaushaltes und fast aller Körperfunktionen eine immens wichtige Rolle. Eine ganze Reihe unserer Hormondrüsen ist untereinander vernetzt. Die Hypophyse ist das zentrale Organ unseres Hormonsystems, sie steuert und dirigiert.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
5. Die Schilddrüse – der Motor unserer Körpers
Zusammenfassung
Klein, aber mit enormer Wirkung. Wie schon die Hypophyse ist auch die Schilddrüse mit nur 20 Gramm ein recht kleines Organ, ihre Auswirkungen auf unseren Körper aber sind erstaunlich groß. Sie liegt vor unserem Kehlkopf und hat die Form eines Schmetterlings mit zwei seitlichen Lappen und einem dazwischen liegendem Mittelteil, dem sogenannten Isthmus. In der Schilddrüse werden Hormone produziert, die nahezu an allen Organen unseres Körpers wirken. Sie dienen dazu, den Stoffwechsel aufrecht und die Energiebilanz ausgeglichen zu halten.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
6. Die Nebenschilddrüse und das Sonnenhormon Vitamin D – für starke Knochen und ein starkes Immunsystem
Zusammenfassung
Vitamin D ist ein Dauerthema, wenn es um unsere Gesundheit geht. Es ist eines dieser Hormone, die oft und immer wieder im Gespräch sind. Über das in Zeitschriften geschrieben und untereinander diskutiert wird. Auch deswegen, weil sehr viele Menschen Vitamin D täglich einnehmen, zusätzlich zu dem, was ihr Körper selbst produziert. Was ist dran an dem Hype um dieses Hormon? Wie wirkt Vitamin D und wie kann es uns tatsächlich helfen? Was sind die Folgen eines Vitamin D-Mangels und warum reden alle davon? Und was hat die Nebenschilddrüse damit zu tun? In diesem Kapitel klären wir genau diese Fragen.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
7. Die Bauchspeicheldrüse – die Blutzucker-Zentrale
Zusammenfassung
Die Bauchspeicheldrüse ist ein zentrales Organ unseres Körpers. Sie liegt nicht nur sehr zentral, sie erfüllt auch eine zentrale Funktion. Das Pankreas, so die medizinische Bezeichnung (von griechisch „pánkreas“: „pân“ für „alles“, „kréas“ für „Fleisch“), spielt eine wichtige Rolle bei der Nahrungsaufnahme und der weiteren Verwertung unserer Nahrung.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
8. Die Nebennieren – die Wiege der Kampf- und Fluchthormone
Zusammenfassung
Wie kleine Hüte liegen die Nebennieren auf den beiden Nieren. Unscheinbare kleine Drüsen und dennoch essentiell zum Überleben. Hier entstehen so wichtige Botenstoffe wie Adrenalin, Dopamin oder Cortisol – auf sie kommt es an, wenn Gefahr droht.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
9. Der kleine große Unterschied – Eierstöcke und Hoden
Zusammenfassung
Mann? Frau? Weder noch oder beides? Entscheidend dafür sind die Eierstöcke und die Hoden. Sie bestimmen, zu welchem Geschlecht wir gehören und sind außerdem die zentralen Organe unserer Fortpflanzung. Hier werden die Hormone gebildet, die einerseits für unsere Geschlechtsidentität und andererseits für den Prozess der Fortpflanzung notwendig sind. Androgene wie Testosteron einerseits, Östrogene wie Östradiol andererseits. Sie sind elementar für unser gesamtes Selbstverständnis und Dasein.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
10. Die Zirbeldrüse – Melatonin für einen gesunden Schlaf
Zusammenfassung
Es galt als Wundermittel, das alles Mögliche vollbringen kann, vor allem, wenn es um Altern geht: Melatonin. Vor allem beim Thema Anti-Aging war es lange Zeit sehr gefragt und als möglicher Jungbrunnen im Gespräch. Zugegeben, Melatonin hat zwar viele wichtige Funktionen, aber die Lösung für alle Probleme des Alterns ist es nicht. Diese Hoffnung hat sich inzwischen als Irrglaube herausgestellt. Zeit also, einen unverstellten Blick auf dieses Hormon zu richten und zu sehen, was es wirklich kann.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen

Wie Hormone unser Leben beeinflussen – Die wichtigsten Phasen des Lebens und ihre Hormone

Frontmatter
11. Schwangerschaft – in anderen Umständen
Zusammenfassung
Wer jemals bei einer Geburt dabei war, sei es bei der Geburt des eigenen Kindes oder als Ärztin, Arzt, Hebamme oder Geburtshelfer, der weiß: Wunder gibt es wirklich.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
12. Neues Leben entsteht – vom Embryo zum Kind
Zusammenfassung
Während einer Schwangerschaft laufen stets zwei Organismen parallel – der der Mutter und der des Kindes. Während der mütterliche Körper damit beschäftigt ist, das neue, heranwachsende Leben in ihm zu erhalten und zu beschützen, bereitet sich das kleine Wesen in Körper der Mutter auf sein eigenes Überleben vor.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
13. Die Pubertät – Körper und Psyche in Aufruhr
Zusammenfassung
Nicht mehr Kind, aber erwachsen auch noch nicht. Nicht mehr kindlich, aber auch noch keine feste Persönlichkeit – die Pubertät ist eine Übergangszeit. Physisch wie psychisch eine spannende und aufregende Phase, anstrengend und herausfordernd zugleich und zwar für alle Beteiligten. Körper und Geist stellen sich um; und sie stellen sich darauf ein, die behütete Phase der Kindheit zu verlassen und die Eigenständigkeit zu erproben. Der Zeitraum, in dem all das passiert, ist von der Natur vorgegeben und dauert einige Jahre. Dennoch fühlen sich manche Jugendliche überrumpelt und überfordert – und oft geht es den Eltern nicht anders.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
14. Hormone und die Liebe
Zusammenfassung
Hormone spielen bei der Liebe und beim Verliebtsein eine gewaltige Rolle. Man stellt sich das so vor, dass eben die weiblichen Hormone bei der Frau und männlichen Hormone beim Mann beim Verliebtsein in Wallung geraten, dann immer weiter steigen, bis es zu einem regelrechten Ausbruch der Hormone: Bäng, verliebt! Wissenschaftlich lässt sich tatsächlich ein Zusammenhang zwischen Hormonen und der Liebe zeigen, aber es ist ein bisschen komplizierter.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
15. Hormone und die Psyche
Zusammenfassung
Ohne Hormone geht gar nichts. Von der Entwicklung eines neuen Menschen bis hin zu unseren Befindlichkeiten, immer haben Hormone ihre Finger im Spiel. Jede Frau, bei der in den Tagen vor den Tagen die Gefühlswelt verrücktspielt, jede Frau, die in den Wechseljahren merkt, wie ihre Stimmung schwankt, jeder, der einmal verliebt war, weiß, dass Hormone unsere Gefühlswelt mitbestimmen und gewaltig durcheinander bringen können. Sie haben einen ganz entscheidenden Einfluss auf unser Fühlen und Denken.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
16. Die Pille – und andere hormonelle Verhütungsmethoden
Zusammenfassung
Fluch und Segen zugleich, einfaches Verhütungsmittel, aber mit Nebenwirkungen. Die Antibabypille ist auf der einen Seite eine sehr effektive Methode, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Sie lindert außerdem Beschwerden wie Akne, Mehrbehaarung oder ein Prämenstruelles Syndrom Auf der anderen Seite aber hat sie Nebenwirkungen, dazu gehören vor allem: Stimmungsschwankungen, Gewichtsveränderungen, Übelkeit oder sogar Depressionen. Eine besonders gefürchtete Nebenwirkung ist das erhöhte Thrombose-Risiko.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
17. Unser Körpergewicht – warum abnehmen so schwierig ist und wie es doch gelingen kann
Zusammenfassung
Der ewige Kampf mit den Pfunden – es werden Diäten gemacht, es wird gefastet und über gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung gesprochen. Und dennoch: Bald mehr als die Hälfte der Bewohner westlicher Industriestaaten sind zu dick. Übergewicht ist eine Wohlstandskrankheit, mit der auch Folgeerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Herzkrankheiten zunehmen. Was aber hat Wohlstand mit Gewicht zu tun?
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
18. Hormone im Alter
Zusammenfassung
Im Bauch der Mutter, im Kindesalter, in der Jugend, in den Wechseljahren – unser Hormonsystem ist ständig in Bewegung. Natürlich auch im Alter. Eine ganze Reihe von hormonellen Veränderungen und Verschiebungen begleiten den Prozess des Alterns. Viele Hormone werden im Alter in geringerer Konzentration ausgeschüttet als in der Jugend. Die Tageszeit, wann gewisse Hormone freigesetzt werden, ändert sich, die Sensitivität mancher Hormone sinkt, bei anderen wiederum steigt die Menge. Und das hat ganz bestimmte Gründe.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
19. Die Wechseljahre – der weibliche Körper im Wandel
Zusammenfassung
Ein bisschen komisch fühlt sich wohl jede Frau beim Gedanken an die Wechseljahre. Dabei ist es nur natürlich und natürlich sinnvoll, dass die Zeit für Nachwuchs irgendwann vorbei ist und der Körper sich umstellt, in einen anderen Modus wechselt. Es ist die Zeit, in der die Eierstöcke der Frau nach und nach ihre Funktion einstellen. Das bedeutet auch, dass weniger weibliche Geschlechtshormone gebildet werden. Die Folge: Die Regelblutung bleibt aus und die Fruchtbarkeit erlischt.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
20. Männer im Wechsel?
Zusammenfassung
Männliche Andropause statt weibliche Menopause? Kommen Männer auch in den Wechsel? Immer wieder wird diskutiert, ob bei Männern ähnlich wie bei Frauen ab einem gewissen Alter die männlichen Geschlechtshormone versiegen. Es fallen in den Medien, aber auch in Fachkreisen, neben „Andropause“ auch Begriffe wie „Androgendefizit des alternden Mannes“ (ADAM), „partielles Androgendefizit des alternden Mannes“ (PADAM), oder „Klimakterium virile“. All diese Begriffe sollen nahelagen, dass es beim Mann im Alter, ähnlich wie bei der Frau, zu einem Abfall der Geschlechtshormone und damit verbundenen Beschwerden kommt. Aber ist das wirklich so?
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen

Wenn ein Fehler im Hormonsystem krank macht – Hormonstörungen und ihre Behandlungsmöglichkeiten

Frontmatter
21. Schilddrüsenunterfunktion: Hashimoto-Thyreoiditis – wenn unser Körper sich selbst behindert
Zusammenfassung
Die Schilddrüsenunterfunktion ist eine der häufigsten Hormonstörungen überhaupt. Die weitaus häufigste Ursache dafür ist eine Hashimoto-Thyreoiditis. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der sich das Immunsystem gegen die eigenen Schilddrüsenzellen richtet.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
22. Schilddrüsenüberfunktion
Zusammenfassung
Genauso wie die Schilddrüse zu wenig Hormone produzieren kann, gibt es auch Fälle, in denen sie zu viele bildet. Dann spricht man von Hyperthyreose, abgeleitet vom griechischen Wort „hyper“: „über“. Der Körper reagiert mit einer ganzen Palette von Symptomen auf diesen Hormonüberschuss: Unruhe, Gewichtsabnahme, Zyklusstörungen bei der Frau, Abgeschlagenheit, Schwitzen, Zittern, Konzentrationsstörungen, Haarausfall.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
23. Störungen der Nebenschilddrüsen
Zusammenfassung
Kaum einer kennt sie, schließlich sind sie auch enorm klein, nur wenige Millimeter groß. Aber die Größe sagt ja bekanntlich nichts aus über die Wichtigkeit. Das gilt auch für Organe wie die Nebenschilddrüsen. Wie der Name schon sagt, liegen sie sehr nah an der Schilddrüse, je eine Nebenschilddrüse direkt hinter dem oberen und dem unteren Schilddrüsenlappen. Insgesamt gibt es also vier dieser kleinen Organe, die eine wichtige Rolle für unsere Knochengesundheit spielen. Sie bilden das Parathormon und steuern damit wesentlich unseren Calcium- und Phosphatstoffwechsel. Der Name Parathormon leitet sich übrigens von dem lateinischen Namen für die Nebenschilddrüse „Glandulae parathyroideae“ ab.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
24. PCO-Syndrom und Co.: zu viel Testosteron bei der Frau
Zusammenfassung
Testosteron und Östrogen werden zwar als weibliches und männliches Geschlechtshormon bezeichnet, was aber nicht heißt, dass Männer nur Testosteron und Frauen nur Östrogene produzieren. Denn Männer bilden auch weibliche Hormone und Frauen männliche. Nur eben in jeweils geringerer Konzentration als das andere Geschlecht. In diesem Kapitel soll es darum gehen, was passiert, wenn Frauen zu viel männliche Hormone haben. Das kommt nämlich gar nicht mal so selten vor.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
25. Geschlechtshormonmangel bei der Frau
Zusammenfassung
Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, befinden sie sich in einer Phase, in der ein Geschlechtshormonmangel völlig normal ist. Denn: Die zyklische Ausschüttung von weiblichen Geschlechtshormonen, also von Östrogenen und Progesteron, beginnt mit der Pubertät und endet mit den Wechseljahren. In den Kapiteln Pubertät und Wechseljahre haben wir diese beiden Lebensphasen und alles, was die Hormone in dieser Zeit machen, bereits etwas näher betrachtet. Die Wechseljahre sind also eine natürliche Form des Geschlechtshormonmangels. Ein Mangel, der sich wie immer deutlich bemerkbar macht. Die Medizin nennt es das Hormonentzugssyndrom. Frauen würden wahrscheinlich eher nur sagen: „Ahhh, die Hormone …“. Doch die Wechseljahre sind nur einer von vielen Gründen, warum Frauen zu wenig Geschlechtshormone bilden.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
26. Testosteronmangel beim Mann
Zusammenfassung
Testosteron steht für Männlichkeit pur. Dass Männer auch weibliche Geschlechtshormone bilden und sogar bilden müssen, um gesund zu sein, geht dabei oft unter. Dass es noch dazu Zeiten gibt, in dem ein Mangel an Testosteron bei Männern völlig normal ist, scheint gar unglaublich. Doch Stress, Übergewicht, Stoffwechselstörungen oder andere Erkrankungen können einen Testosteronmangel bewirken.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
27. Diabetes mellitus – Zucker im Überfluss
Zusammenfassung
Honigsüßer Durchfluss lautet die wörtliche Übersetzung von Diabetes mellitus zusammengesetzt aus dem Griechischen „diabḗtes“, abgeleitet von „diabainein“ (hindurchgehen, durchfließen) und dem Lateinischen Wort „mellitus“ (honigsüß). Ein Name, der die Zuckerkrankheit sehr gut beschreibt und noch dazu Einblicke gewährt, wie früher diagnostiziert wurde. Den Ärztinnen und Ärzten von früher standen bis vor nicht allzu langer Zeit noch keine modernen Messverfahren zur Verfügung wie es sie heute gibt. Sie hatten andere Methoden, die ebenfalls zu recht guten Ergebnissen führten – und dazu gehörte zum Beispiel das Schmecken von Urin, das ziemlich aufschlussreich sein konnte. Wie im Fall von Diabetes. Schmeckte nämlich der Urin süß, wusste der Arzt, der eine Zuckerkrankheit vorlag. Denn bei dieser Erkrankung bildet der Körper zu viel Zucker, den er dann wieder mit dem Urin ausscheidet. Und das kann man schmecken.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
28. Im Unterzucker – wenn dem Körper Zucker fehlt
Zusammenfassung
Süßes ist einfach zu gut, finden zumindest die meisten. Unser Körper, unsere Gesundheit und die Wissenschaft sind da allerdings ganz anderer Meinung. Sie finden, dass die Menge an Zucker, die wir durchschnittlich verzehren, ist viel zu viel ist: Süßigkeiten, Gebäck, süße Getränke, Zuckerzusätze in Säften, Haushaltszucker und noch so einiges mehr.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
29. Osteoporose – wenn Knochen zu leicht brechen
Zusammenfassung
Unser Skelettsystem ist kein lebloser Stützapparat. Bei unseren Knochen handelt es sich um ein hochgradig stoffwechselaktives Gewebe, das durch viele Einflüsse gesteuert wird. Dazu zählen auch Hormone. Sie wirken auf das Gewebe ein, das Gewebe bildet aber auch selbst Hormone, wie zum Beispiel das Knochenhormon Osteocalcin. Neue Forschungen haben sogar gezeigt, dass dieses Hormon neben den Hormonen aus der Nebenniere (zum Beispiel Adrenalin) an der Kampf- und Fluchtreaktion in Bedrohungssituationen beteiligt ist – ein Ergebnis, das selbst erfahrenen Knochenforscher überrascht hat.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
30. Hypophyseninsuffizienz
Zusammenfassung
Wenn die Hypophyse, eines der wichtigsten Organe unseres Hormonsystems, nicht arbeitet wie sie soll, kann das unseren Hormonhaushalt gewaltig durcheinander bringen. Bildet sie zu wenig Hormone, hört man Misstöne im Orchester unserer Hormone – und spürt die Auswirkungen. Experten sprechen dann von einer Hypophyseninsuffizienz.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
31. Hypophysentumore
Zusammenfassung
Ein möglicher Grund dafür, dass die Hypophyse schwächelt, könnte auch ein Tumor in der Hypophyse sein. Solche Tumore sind meist gutartige Adenome. Sie werden häufig per Zufall, also inzidentiell entdeckt, wenn bei Patientinnen oder Patienten wegen Kopfschmerzen, Schwindel oder sonstigen neurologischen Beschwerden eine Schnittbildgebung des Kopfes gemacht wird. Dann spricht man von Inzidentalomen. Diese Zufallsbefunde sind gar nicht so selten.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
32. Prolaktinom und Prolaktinüberschuss
Zusammenfassung
Wenn zu viel Prolaktin im Körper unterwegs ist, hat das meist einen ganz einfachen Grund: ein Baby. Dann nämlich steigt das Hormon an, um die Milchproduktion anzukurbeln, dann dürfen und müssen die Werte hoch sein und alles liegt im grünen Bereich. Ist das Hormon aber aus anderen Gründen stark erhöht, muss man nachforschen – und eventuell mit Medikamenten eingreifen.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
33. Im falschen Geschlecht: Transsexualität
Zusammenfassung
Dass Menschen ambivalente Gefühle gegenüber dem eigenen Geschlecht und der eigenen Geschlechtsidentität haben, kommt häufiger vor als viele meinen. Eine in Holland durchgeführte Umfrage erbrachte, dass sich 4,6 Prozent der Männer und 3,2 Prozent der Frauen ihrem eigenen Geschlecht nicht eindeutig zugehörig fühlten.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
34. Akromegalie – Riesen gibt es wirklich
Zusammenfassung
Der Terminus Akromegalie stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Vergrößerung der Körperendigungen“. Die Akromegalie beruht auf einem Wachstumshormonüberschuss, der in den meisten Fällen durch einen gutartigen Tumor der Hirnanhangsdrüse entsteht. Das Organ schüttet dann unkontrolliert Wachstumshormone aus, was dazu führt, dass sich die Endigungen des Körpers stark vergrößern.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
35. Cushing-Syndrom – die Stresshormone spielen verrückt
Zusammenfassung
Das Stresshormon Cortisol hilft uns, mit Stress in jeglicher Form fertig zu werden. Produziert der Körper aber zu viel davon oder gelangt über Medikamente zu viel in unseren Organismus, entwickelt sich ein Cushing-Syndrom. Die typischen Symptome sind: dicker Bauch, schmale Arme und Beine, rundes Gesicht, gerötete Haut, Stiernacken und psychische Veränderung. Schuld an der Überproduktion sind gutartige Geschwüre, die sich in einer Operation meist gut entfernen lassen. Verblüffend schnell regeneriert sich dann der Körper.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
36. Das Conn-Syndrom
Zusammenfassung
Das Conn-Syndrom ist die häufigste Ursache des endokrinen, also hormonell bedingten, Bluthochdrucks. In den allermeisten Fällen hat Blutdruck allerdings keine hormonelle Ursache, nur in etwa fünf bis zehn Prozent spielen Hormone eine Rolle. Doch innerhalb dieser Gruppe ist das Conn-Syndrom die häufigste Diagnose.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
37. Das Phäochromozytom
Zusammenfassung
Wenn Adrenalin den Körper durchflutet, muss irgendetwas Besonderes passiert sein. Ein Schreck, Angst, Aufregung, Anstrengung. Die Haare stellen sich auf, das Herz schlägt schneller. Es herrscht Ausnahmezustand im Körper. Wenn ein Tumor im Nebennierenmark oder im Nervengeflecht entlang der Wirbelsäule ununterbrochen Adrenalin produziert, wird aus der Ausnahme ein Dauerzustand. Und der kann manchmal gefährlich sein.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
38. Morbus Addison – wenn die Nebenniere schlapp macht
Zusammenfassung
Thomas Addison, ein englischer Chirurg und Allgemeinmediziner, beschrieb im Jahr 1855 ein neues Krankheitsbild, bei dem die Nebenniere versagt. Nach ihm benannt trägt diese Funktionsstörung heute den Namen Morbus Addison. Die typischen Symptome von Morbus Addison hat Thomas Addison schon vor mehr als 150 Jahren treffend beschrieben. Sie sind bis heute unverändert geblieben. Einige sind sehr typisch, andere eher unspezifisch. Die Kombination aus allen aber ergeben oft ein recht eindeutiges Bild.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen

Was Patientinnen und Patienten fragen – Häufige Themen aus der Praxis

Frontmatter
39. Ich habe Pickel und Akne – ungeliebte Mitesser
Zusammenfassung
Als brächte die Pubertät nicht schon genug Probleme mit sich … Dann kommen auch noch diese lästigen Pickel hinzu – auf den Wangen, an der Nase, am Kinn, manchmal sogar am Rücken und auf der Brust. Pickel und Mitesser sind eine typische Begleiterscheinung auf dem Weg vom Jugendlichen zum Erwachsenen. Und, das ist klar, sie stören, nicht nur optisch. Denn wenn sie sich entzünden, können sie unschöne Narben hinterlassen.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
40. Die Tage vor den Tagen – das Prämenstruelle Syndrom
Zusammenfassung
Die Tage vor den Tagen – sie sind kein Phantom, es gibt sie wirklich. Und man ahnt es schon, es liegt an den Hormonen. Das prämenstruelle Syndrom tritt zyklisch zwischen der Zeit des Eisprungs und dem Beginn der Periode auf. Viele Frauen klagen dann unter anderem über Völlegefühl, Brustschmerzen, Kopf- und Gelenkschmerzen. Dazu kommen – und das sind die Symptome, für die Tage vor den Tagen bekannt und berüchtigt sind – Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Angst und Depressivität. Bis auf ganz wenige Frauen fühlen sich fast alle Frauen in diesen Tagen anders: Laut einer Erhebung aus Frankreich von 2009 haben 12 Prozent aller Frauen das Vollbild eines prämenstruellen Syndroms. 80 Prozent spüren während dieser Zeit zumindest eines der Symptome.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
41. Meine Periode bleibt aus
Zusammenfassung
Im Rhythmus von 25, 30, manchmal auch 35 Tagen, durchschnittlich nach 28 Tagen, herrscht bei vielen Frauen Ausnahmezustand: Die Periode setzt ein. Damit die Monatsblutungen regelmäßig kommen, müssen die Hormone in der Balance sein, muss das Orchester der Hormone gut eingespielt sein. Schon kleine Veränderungen können diese Balance stören. Eine mögliche Folge: Unregelmäßigkeiten bei der Regelblutung. Bleibt die Periode aus, gibt es verschiedene Erklärungen: Hormonelle Erkrankungen können ebenso der Grund dafür sein wie Umwelteinflüsse oder Stress.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
42. Ich habe Probleme beim Sex – sexuelle Funktionsstörungen
Zusammenfassung
Wenn’s beim Sex Probleme gibt, wird oft nicht darüber gesprochen. Weder mit der Partnerin oder dem Partner noch mit einer Ärztin, einem Arzt, einer Therapeutin, einem Therapeuten. Dabei sind sexuelle Funktionsstörungensowohl bei Männern als auch bei Frauen keine Seltenheit. Und sie bleiben auch nicht ohne Folge, weder körperlich noch psychisch. Für eine Partnerschaft und für die eigene Psyche werden sie zur Belastungsprobe.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
43. Ich habe einen Männerbusen – Gynäkomastie
Zusammenfassung
Männer mit Brüsten, die fast so groß sind wie die einer Frau? Das gib es nur bei viel zu dicken Männern? Keineswegs. Die Gynäkomastie, also die Frauenbrust beim Mann (aus dem griech. „gyné“: „Frau“ und „mastos“: „Brust“), ist ein kein seltenes Phänomen. Etwa ein bis zwei Drittel aller erwachsenen Männer ist davon betroffen, Jungen in der Pubertät sogar noch viel öfter, nämlich zu 70 Prozent. Bei ihnen handelt es sich oft um ein vorübergehendes Phänomen mit unterschiedlich starker Ausprägung. Aber dennoch: Kein Mann, ob jung oder alt, ob nur kurzzeitig oder nicht, fühlt sich damit wohl.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
44. Mein Blutdruck stimmt nicht
Zusammenfassung
Unter Blutdruck versteht man den Druck, mit dem das Blut durch unsere Arterien fließt. Die Arterien, in die das Blut von unserem Herz gepumpt wird, sind elastische Gefäße. Sie können sich dehnen wie Luftballons, wenn man diese mit Wasser füllt. Damit das Blut aber nicht einfach in den Gefäßen versackt, haben die Arterien Muskeln in ihren Gefäßwänden. Mit ihrer Muskelkraft können die Arterien steuern, wie stark sie sich zusammen ziehen. Je nachdem wie eng oder weit die Gefäße sind, steigt oder fällt der Blutdruck. Je enger der Durchlass desto höher der Blutdruck. Je geringer die Spannung der Muskeln desto niedriger der Blutdruck. Neben den Arterien gibt es ein zweites Gefäßsystem, die Venen. Während die Arterien das Blut von unserem Herzen in den Körper transportieren, führen die Venen es wieder zurück zum Herzen. In den Venen ist der Druck deutlich niedriger. Wenn es um Erkrankungen geht, die mit Bluthochdruck zu tun haben, geht es also stets um die Arterien.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
45. Mein Herz rast
Zusammenfassung
Bei starker Anstrengung, bei Aufregung, bei Nervosität, bei Angst klopft das Herz bis zum Anschlag. Und das ist auch gut so. In solchen Situationen könnte unser Körper nichts besseres tun, als das Herz pumpen zu lassen. Denn jetzt braucht der Mensch Energie, viel Energie – und die bekommt er übers Blut. Also muss der Herzmuskel schwer arbeiten und mehr Blut durch unsere Adern schicken. Dass das Herz anfängt, schneller zu schlagen, ist den Hormonen zu verdanken und zwar den Flucht- und Kampfhormonen, allen voran den Katecholaminen: Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin. Sie entstehen im Nebennierenmark und im Nervengeflecht des Grenzstrangs.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
46. Ich habe zu wenige Haare, ich habe zu viele Haare
Zusammenfassung
Haare sind etwas Besonderes, oft ein Zeichen von Gesundheit, Jugend und Schönheit. Auch mit dem Selbstbild haben sie viel zu tun. Gerade deshalb empfinden es Menschen als besonders bedrückend, wenn die Haare ausfallen. Frauen meist mehr als Männer. Denn bei Männern ist es normal, dass das Haar im Alter lichter wird, die Gene entscheiden, wann. Bei Frauen ist das anders, bei ihnen ist Haarausfall ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt. Entweder ihr Körper bildet zu viele männliche Hormone oder es stecken andere Gründe dahinter.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
47. Ich schwitze zu viel, bin ich krank?
Zusammenfassung
Es gibt viele Situationen, die dazu führen, dass Menschen schwitzen, die einen mehr, die anderen weniger: Hitze, Anstrengung, Angst, Schmerzen, Stress oder Aufregung. Unsere Handflächen und Achselhöhlen werden feucht, manchmal sogar der gesamte Oberkörper. Auf der Stirn, an den Schläfen, auf dem Nasenrücken bilden sich kleine Schweißtröpfchen. Kommt ein störender Geruch hinzu, kann das sehr unangenehm sein. Schweißausbrüche sind bei den meisten Menschen an solche außergewöhnlichen Situationen gebunden. Wenn jemand ungewöhnlich häufig schwitzt und sich dabei ein störender Geruch entwickelt, ist das entweder anlagebedingt oder es liegt eine Krankheit oder Hormonstörung zugrunde. In diesem Fall spricht man von Hyperhidrose.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
48. Ich bin dauernd müde
Zusammenfassung
Müdigkeit, Abgeschlagenheit, das Gefühl, ständig erschöpft und schlapp zu sein – Gründe dafür gibt es viele: Krankheit, Stress, Überlastung oder der Hormonhaushalt. Manchmal auch einfach nur zu wenig Schlaf.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
49. Ich nehme ständig zu
Zusammenfassung
Hilfe, ich bin zu dick! Ich nehme immer weiter zu, ohne dass ich übermäßig viel oder ungesund esse. Gewichtszunahme, Übergewicht und Fettleibigkeit sind Phänomene, die inzwischen sehr viele Menschen betreffen. Nach Erhebungen der Weltgesundheitsorganisation hat sich die Häufigkeit der Fettleibigkeit seit 1975 verdreifacht. 2016 waren weltweit 650 Millionen erwachsene Menschen fettleibig, das sind 13 Prozent der Weltbevölkerung, und 1,9 Milliarden Erwachsene, das sind 39 Prozent der Weltbevölkerung, übergewichtig. In westlichen Ländern liegen die Zahlen sogar noch höher. In Deutschland sind 67 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen übergewichtig, in den USA sogar zwei Drittel der Bevölkerung. Und die Zahlen steigen weiter ungebremst.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
50. Ich nehme ungewollt ab
Zusammenfassung
Wenn Kilos ohne erkennbaren Grund schwinden, ohne Fasten, extremen Stress oder Krankheit, sollte man nach den Ursachen forschen. Die Gründe, die dazu führen können, dass jemand Gewicht verliert, sind vielfältig. Es gibt harmlose und ernstzunehmende, physische und psychische.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
51. Mein Kind ist zu klein – mein Kind ist zu groß
Zusammenfassung
Variationen in der Körpergröße sind völlig normal. Den stärksten Einfluss darauf, ob ein Kind groß oder klein ist, hat die Körpergröße der Eltern. Wichtig ist vor allem, dass die Kinder stetig wachsen, manche eben in kleinen Schritten, andere in etwas größeren. Wenn dieses normale proportionale Wachstum stockt oder explodiert, dann stimmt möglicherweise etwas nicht. Kleinwuchs oder Großwuchs haben entweder genetische, hormonelle oder auch ganz andere Ursachen. Anders als genetische Erkrankungen, bei denen eine Behandlung sehr schwierig und das gestörte Wachstum oft nicht zu beeinflussen ist, können hormonelle Störungen in drr Regel behandelt werden. Dabei gilt: Je früher man sie erkennt, desto besser. Denn die Wachstumsfugen in unseren Knochen sind nur im Kindes-und Jugendalter offen. Sind sie geschlossen, lässt sich an der Körpergröße nichts mehr ändern.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
52. Ich habe immer Durst
Zusammenfassung
Durst ist ein überlebenswichtiges Signal des Körpers. Viel schneller als zu wenig Nahrung ist zu wenig Flüssigkeit für Menschen, Tiere und Pflanzen lebensgefährlich. Wie so viele andere Funktionen des Körpers ist auch unser Flüssigkeitshaushalt hormonell gesteuert. Wie viel wir täglich trinken (müssen), damit unserem Körper ausreichend Flüssigkeit bereit steht, liegt dabei nicht nur an der Menge an Urin und Stuhlgang, die wir ausscheiden, sondern auch daran, wie viel wir schwitzen.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
53. Blick in die Zukunft
Zusammenfassung
Unsere Hormone ermöglichen uns zu sein, was wir sind. Sie ermöglichen es uns zu fühlen und zu denken, uns zu lieben, uns zu vermehren, uns zu ernähren, uns zu verteidigen oder uns zu schützen, wenn wir angegriffen werden. Zu schlafen und zu essen, zu entspannen und uns anzutreiben, Muskeln aufzubauen und Knochen stabil zu halten. Doch wie geht es weiter? Welche Auswirkungen werden kommende Veränderungen auf unser Hormonsystem haben? Eines ist sicher: Unser hormonelles System wird sich nicht ändern, zumindest nicht innerhalb der nächsten 100.000 Jahre. Wohl aber ist unsere Welt in permanenter Veränderung und dieser Wandel geht immer schneller. Daten können uns helfen und uns schaden, sie können dazu dienen, Krankheiten früher, schneller und besser zu erkennen. Neue Verfahren in der Medizin machen es immer mehr möglich, jeden Menschen individuell zu behandeln.
Harald J. Schneider, Nicola Jacobi, Joscha Thyen
Backmatter
Metadaten
Titel
Hormone – ihr Einfluss auf mein Leben
verfasst von
Prof. Dr. Harald J. Schneider
Nicola Jacobi
Dipl.-Ing. Joscha Thyen
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-58978-6
Print ISBN
978-3-662-58977-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-58978-6

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