Erschienen in:
14.03.2022 | Hüftgelenkluxation | CME
Pipkin-Frakturen
verfasst von:
Prof. Dr. Wolfgang Lehmann, Dr. Christopher Spering
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Die sehr seltenen, einen Notfall darstellenden Femurkopffrakturen kommen bei 4–17 % der Hüftgelenkluxationen vor. Von den Hüftkopfluxationsfrakturen treten ca. 4 % kombiniert mit einer Acetabulumfraktur auf. Die Luxation sollte unmittelbar reponiert werden. Entscheidend dafür, ob konservativ oder operativ mithilfe einer Resektion der Fragmente, Rekonstruktion des Hüftkopfes oder eines gelenkprothetischen Ersatzes behandelt wird, ist die Einteilung der Frakturtypen mithilfe der Pipkin-Klassifikation. Die operative Versorgung scheint bei Pipkin-Typ-I- und Pipkin-Typ-II-Frakturen ein besseres Outcome zu ergeben als die konservative Behandlung. Im eigenen Patientenkollektiv zeigt sich ein gutes Langzeitergebnis für operative Rekonstruktionen. Die Nachbehandlung erfolgt mit 6‑wöchiger Bodenkontaktbelastung und medikamentöser Ossifikationsprophylaxe. Die Gefahr der sekundären Hüftkopfnekrose ist stets zu berücksichtigen. Bei Patienten über 65 Jahre ist ein primärer endoprothetischer Gelenkersatz indiziert.