Zusammenfassung
Das Kapitel behandelt das Thema Alterskriminalität (AK) in 4 Teilen. Einleitend werden im ersten Teil die Daten- und Forschungslage zum Hell- und Dunkelfeld von AK skizziert und die Relevanz von Erkenntnissen zum Dunkelfeld herausgestellt. Es wird knapp auf die Stärken und Schwächen von Methoden der Hell- und Dunkelfeldforschung sowie daraus resultierende Diskrepanzen der jeweiligen Befunde eingegangen. Der 2. Teil bezieht sich auf eine empirische Untersuchung des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht, die in bislang einzigartiger Weise auch nichtregistrierte Altersstraftaten (Dunkelfeld) berücksichtigt. Bei der Untersuchung handelt es sich um eine Selbstberichtsstudie, die im Jahr 2009 als regionale postalische Befragung unter ca. 2000 Senioren durchgeführt wurde. Nach einigen Informationen zur Methodik der Studie werden zentrale Befragungsergebnisse zu Verbreitung, Deliktsstruktur, Häufigkeit, Deliktsbreite, Geschlechtsspezifik und begünstigenden bzw. hemmenden Faktoren kriminellen Handelns im höheren Lebensalter sowie zur Legalbiografie der Probanden vorgestellt. Im 3. Teil werden Diskrepanzen zwischen den Befunden zur AK, die einerseits auf der PKS und andererseits auf Selbstauskünften basieren, diskutiert. Der 4. und letzte Teil fasst die referierten Erkenntnisse sowohl inhaltlich als auch in methodologischer Hinsicht kurz zusammen, unterzieht die vorgestellte Untersuchung einer Methodenkritik und benennt Perspektiven für die zukünftige Forschung.