Erschienen in:
01.11.2023 | Einführung zum Thema
Stressfrakturen
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Mittlmeier, MHBA
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 11/2023
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Auszug
Stressfrakturen sind auf den ersten Blick eng mit dem Thema Leistungssport verknüpft und können sich insbesondere bei Ausdauersportarten (Laufen, Radsport) bzw. Disziplinen, bei denen ein geringes Körpergewicht einen Wettbewerbsvorteil verspricht (z. B. Gymnastik, Klettern, Skispringen), manifestieren. Die Verkürzung auf die reine repetitive mechanische (Über‑)Beanspruchung ansonsten gesunden Knochens bzw. die Betrachtung des Körpergewichts wird der Komplexität der Thematik nicht gerecht; das IOC hat vor beinahe 10 Jahren mit dem Begriff des relativen Energiedefizits im Sport (RED-S) diesem Umstand Rechnung getragen und eine niedrige Energieverfügbarkeit (LEA) infolge von Übertraining und negativer Kalorienbilanz als Ursache negativer Folgen für unterschiedliche Organsysteme und Stoffwechselprozesse identifiziert [
1‐
3]. Die Brisanz der Thematik ist nicht nur auf den Spitzensport limitiert, sondern hat auch Gültigkeit für den ambitionierten Amateursport [
4]. In der Öffentlichkeit hat im Juli 2023 der Rücktritt von Eugen Burtscher, dem Präsidenten der medizinischen Kommission der International Federation of Sport Climbing (IFSC) und des Teamarztes des deutschen Kletternationalteams, Volker Schöffl, aufgrund der Untätigkeit der IFSC in Sachen Red‑S besondere Aufmerksamkeit in der Tagespresse und den Internetmedien erfahren. …