Skip to main content
Erschienen in: Die Unfallchirurgie 1/2024

20.11.2023 | Telemedizin | Medizinrecht

Patientenaufklärung bei ambulanten Eingriffen

verfasst von: Dr. iur. Torsten Nölling, cand. iur. Lisa-Marie Büchner

Erschienen in: Die Unfallchirurgie | Ausgabe 1/2024

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Die Aufklärung des Patienten ist eine zentrale Pflicht für Ärztinnen und Ärzte aus dem Behandlungsvertrag. Die Erweiterung des AOP-Katalogs (Katalog ambulant durchführbarer Operationen nach § 115b Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V)) ab Januar 2023 eröffnet neue ambulante Behandlungsoptionen mit tendenziell höheren Risiken. Bei der Patientenaufklärung muss dieses Risikoprofil berücksichtigt werden.
In jedem Fall sollte der Zeitpunkt der Aufklärung so gewählt werden, dass der Patient seine Einwilligung wohlüberlegt treffen kann. Es gibt keine festgelegte „Sperrfrist“ zwischen Aufklärung und Einwilligung, der Patient kann also sofort einwilligen. Bei risikoreichen Eingriffen sollte die Aufklärung mehrere Tage vorher stattfinden. Kriterien zur Bestimmung des richtigen Zeitpunkts sind Art und Schwere des Eingriffs, Eilbedürftigkeit und individuelle Umstände des Patienten. Die Aufklärung sollte vollständig und verständlich sein, einschließlich Diagnose, Behandlungsnotwendigkeit, Risiken und Alternativen. Eine umfassende Dokumentation der Aufklärung versteht sich von selbst.
Telemedizinische Aufklärung ist bei geeigneten Fällen möglich, jedoch bleibt das Risiko der rechtzeitigen und vollständigen Aufklärung beim durchführenden Arzt. Die Sicherungsaufklärung sollte angesichts ambulanter Eingriffe, die eine Nachsorge zu Hause erfordern, umfassender sein.
Die Erweiterung des AOP-Katalogs eröffnet neue Chancen für ambulante Eingriffe, birgt jedoch rechtliche Risiken. Eine angepasste Risiko- und Sicherungsaufklärung ist erforderlich, wobei die Telemedizin die Praxisorganisation optimieren kann.
Metadaten
Titel
Patientenaufklärung bei ambulanten Eingriffen
verfasst von
Dr. iur. Torsten Nölling
cand. iur. Lisa-Marie Büchner
Publikationsdatum
20.11.2023
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Telemedizin
Erschienen in
Die Unfallchirurgie / Ausgabe 1/2024
Print ISSN: 2731-7021
Elektronische ISSN: 2731-703X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00113-023-01390-1

Weitere Artikel der Ausgabe 1/2024

Die Unfallchirurgie 1/2024 Zur Ausgabe

Arthropedia

Grundlagenwissen der Arthroskopie und Gelenkchirurgie. Erweitert durch Fallbeispiele, Videos und Abbildungen. 
» Jetzt entdecken

Ein Drittel der jungen Ärztinnen und Ärzte erwägt abzuwandern

07.05.2024 Medizinstudium Nachrichten

Extreme Arbeitsverdichtung und kaum Supervision: Dr. Andrea Martini, Sprecherin des Bündnisses Junge Ärztinnen und Ärzte (BJÄ) über den Frust des ärztlichen Nachwuchses und die Vorteile des Rucksack-Modells.

Aquatherapie bei Fibromyalgie wirksamer als Trockenübungen

03.05.2024 Fibromyalgiesyndrom Nachrichten

Bewegungs-, Dehnungs- und Entspannungsübungen im Wasser lindern die Beschwerden von Patientinnen mit Fibromyalgie besser als das Üben auf trockenem Land. Das geht aus einer spanisch-brasilianischen Vergleichsstudie hervor.

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

IT für Ärzte Nachrichten

Darauf haben viele Praxen gewartet: Das Zi hat eine Liste von Praxisverwaltungssystemen veröffentlicht, die von Nutzern positiv bewertet werden. Eine gute Grundlage für wechselwillige Ärztinnen und Psychotherapeuten.

Proximale Humerusfraktur: Auch 100-Jährige operieren?

01.05.2024 DCK 2024 Kongressbericht

Mit dem demographischen Wandel versorgt auch die Chirurgie immer mehr betagte Menschen. Von Entwicklungen wie Fast-Track können auch ältere Menschen profitieren und bei proximaler Humerusfraktur können selbst manche 100-Jährige noch sicher operiert werden.

Update Orthopädie und Unfallchirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.