Erschienen in:
14.07.2023 | Berufspolitisches Forum
Überblick im Terror-MANV – ein neues Klinikkonzept
verfasst von:
Richard-Tobias Moeller, Florian Gebhard, Prof. Dr. med. Benedikt Friemert, OTA, Gerhard Achatz, Thorsten Holsträter, Simon Bauknecht
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Für die innerklinische Organisation von Patienten im Rahmen eines Terror-MANV wurden zwei Schlüsselpositionen definiert. Der Leitende Arzt Sichtung (LArS) kategorisiert die Verletzten anhand von Algorithmen entsprechend der Verletzungsschwere. Der Zentrale Operative Notfall Koordinator (ZONK) disponiert und priorisiert die Verletzten für die Behandlungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der Verletzungsschwere und der verfügbaren Behandlungskapazitäten. Die Dynamik und Komplexität eines Terror-MANV, einhergehend mit der hohen Patientenzahl, erfordern eine nachvollziehbare Dokumentation.
Material und Methoden
Die Auswertung einer Großschadensübung eines Terror-MANV zeigte Defizite in der Dokumentation eines Terror-MANV auf. Durch die festgestellten Defizite konnten Anforderungen definiert werden. Der Artikel präsentiert die Management- und Dokumentationshilfen eines deutschen überregionalen Traumazentrums.
Ergebnisse
Die Klinik mit ihren aktuell verfügbaren Ressourcen wird abstrakt über das Trauma Tactics Board (TTB) dargestellt. Die Patienten mit ihren individuellen Verletzungen werden durch Identifikationskarten auf dem TTB repräsentiert. Der ZONK kann anhand der Informationen über die verfügbaren Ressourcen und das patientenspezifische Verletzungsmuster die weitere Behandlung priorisieren und disponieren. Im Patientenregister werden die weiteren Befunde des Patienten fortgesetzt dokumentiert. Wichtige externe und interne Informationen werden in einem Ereignisregister vermerkt. Der gesamte Dokumentationsprozess auf dem TTB wird per Kamera dokumentiert.
Diskussion
Zur Erfüllung der Kernaufgaben des ZONK sind Dokumentationshilfen erforderlich. Durch Anwendung der Dokumentationshilfen kann sich eine Klinik innerhalb kürzer Zeit auf einen Terror-MANV vorbereiten. Fehlende tägliche praktische Anwendung der Dokumentationshilfen sollten durch regelmäßiges Üben und fachübergreifenden Erfahrungsaustausch ausgeglichen werden.