Erschienen in:
07.09.2023 | Tetraplegie | Leitthema
Chirurgische Rekonstruktion der Arm- und Handfunktion bei Tetraplegie
Aktuelle Konzepte
verfasst von:
Dr. med. Silvia Schibli, Jan Fridén
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 10/2023
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Zusammenfassung
Die Rekonstruktion einer Arm- und Handfunktion ist für Tetraplegiker von enormer Bedeutung, da sie einen gewissen Grad an Selbstständigkeit ermöglicht. Je nach Höhe der Rückenmarkläsion sind an den Armen Restfunktionen vorhanden; diese können für eine chirurgische Funktionsrekonstruktion genutzt werden. Durch Sehnen- und Nerventransfers werden fehlende Funktionen zumindest teilweise rekonstruiert. Sehnentransfers sind bewährte Techniken mit zuverlässigen Resultaten, die zu jedem Zeitpunkt, unabhängig vom Unfallereignis, durchgeführt werden können. Bei Nerventransfers sollte aufgrund der häufig vorliegenden Schädigung des unteren Motoneurons das optimale Zeitfenster für den Eingriff unbedingt beachtet werden. Aus der Vielzahl von chirurgischen Möglichkeiten muss für jeden Patienten ein individueller Rekonstruktionsplan, der multiple Faktoren berücksichtigt, erstellt werden. Insbesondere die Kombination von Nerventransfers und späterer Komplettierung der Funktionsrekonstruktion mithilfe von Sehnentransfers ist das bevorzugte Konzept der Autoren dieses Beitrags.